Ägyptischer Bockshornklee
Ernährung
EHEC-Charge identifiziert
Nach den EHEC-Fällen in Frankreich hat die Europäische Lebensmittelbehörde
EFSA die Rückverfolgbarkeit der verdächtigen Produkte übernommen. Ins visier
geriet ägyptischer Bockshornklee. Am Dienstag haben EFSA und das Bundesinstitut
für Risikobewertung (BfR) übereinstimmend gemeldet, dass es auch eine Charge ägyptischer
Bockshornklee war, der den Keim EHEC O104:H4 nach Europa trug.
Der importierte Samen wurde in der niedersächsischen
Gärtnerei zu Sprossen gezogen und bundesweit vermarktet, so das BfR.
Identifiziert wurden zwei Chargen aus den Produktionsjahren 2009 und 2010, die seit
dem 30. Juni entlang der Lebensmittelkette aus dem Verkehr gezogen werden.
Da noch Sprossen im Umlauf sein können, bleibt es bei
der Verzehrempfehlung, Sprossen nicht roh zu verzehren. Wer zu Hause noch
Sprossen habe, sollte sie im Restmüll entsorgen.
Das BfR weist darauf hin, dass Bockshornklee auch als
Gewürz und Heilmittel eingesetzt wird, es aber auch keinen Hinweis gibt, dass
außer Sprossen aus den belasteten Samen EHEC-Infektionen hervorgerufen haben.
Eine Risikobewertung für verarbeitete Bockshornkleesamen ist derzeit noch in
Arbeit.
Einfuhrverbot
Auf Grund der Sachlage hat die EU am Dienstag ein Einfuhrverbot für bestimmte Samen aus Ägypten verhängt. Das Importverbot gilt zunächst bis zum 31. Oktober, so die EU. John Dalli, EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz: „Auf der Grundlage des heute veröffentlichten Berichts nehmen wir einige ägyptische Samen vom Markt und setzen die Einfuhr aller Samen und Bohnen aus diesem Land vorübergehend aus.“ Die Eu will die Situation genau beobachten und gegebenenfalls weitere Maßnahmen ergreifen. Betroffen sind im Einzelnen Samen, Früchte und Sporen zur Aussaat, Hülsenfrüchte, auch ausgelöst, frisch oder gekühlt, Samen von Bockshornklee, getrocknete, ausgelöste Hülsenfrüchte, auch geschält oder zerkleinert, Sojabohnen, auch geschrotet, andere Ölsamen und ölhaltige Früchte, auch geschrotet. Im letzten Jahr wurden rund 49.000 Tonnen dieser Waren im Wert von 56 Millionen Euro importiert. Die meisten Samen für die Sprossenherstellung kommen aber aus Indien und China.
roRo