Aktionstage „Sauberes Trinkwasser“

Ernährung

Kommunen und Barmer mit Aktionstagen zum Trinkwasser

„Intensive Landwirtschaft, industrielle Abwässer und falsch entsorgte Medikamente belasten die Qualität des Wassers.“ Dennoch kann Wasser direkt aus den Trinkwasserleitungen genossen werden. Darauf verweist der Verband kommunaler Unternehmen (VKU), der zusammen mit einer Krankenkasse ab Mai lokale Aktionen für den richtigen Umgang mit „dem Lebenselixier“ durchführt.

Jürgen Rothmaier, Vorstand der Barmer GEK: „Arzneimittel unterstützen die Heilung vieler Krankheiten und erhöhen die Lebensqualität. Allerdings sollten Arzneimittelreste am besten über die Apotheke entsorgt werden, damit sie nicht ins Grundwasser gelangen und die Umwelt belasten.“ Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des VKU: „Viele Arzneimittelstoffe oder ihre Abbauprodukte können den „Filter Kläranlage“ passieren und so in die Oberflächengewässer gelangen. All das, was wir dem Wasser zuführen, bleibt in geringsten Mengen, den so genannten Spurenstoffen, auch darin enthalten.“

Das gelte auch für Pflanzenschutzmittel. Die Kommunen müssen ihre Kläranlagen aufrüsten, um die Spurenstoffe zu entfernen. Um Kosten zu reduzieren, formuliert Reck: „Deshalb müssen insbesondere Landwirtschaft, Pharmaindustrie und die Verbraucher versuchen, solche Stoffe erst gar nicht in den Wasserkreislauf zu bringen.“

Die kommunalen Wasserversorger veröffentlichen die Termine für die Aktionstage, die bis in den August hinein stattfinden.

Das Thema steht auch in dieser Woche auf der Agenda des Bundestages. Die Linksfraktion hatte einen Antrag gestellt, durch Humanarzneimittel bedingte Umweltbelastungen zu reduzieren. Seit 2002 ist der Gebrauch von Arzneimitteln um 28 Prozent angestiegen. Nach Einnahme der Wirkstoffe gelangen die Reste über die Toilette in das Wassersystem. Zudem werden rund 100 Tonnen pro Jahr abgelaufene Arzneimittel über den gleichen Eintragsweg entsorgt. Das potenzielle Risiko wird nach der EU-Richtlinie 2001/83/EG überprüft. Die Zulassung kann dann mit einer Auflage versehen, aber nicht versagt werden. Die Linksfraktion forderte ein umfassendes Umweltmonitoring und ein von der Pharmaindustrie finanziertes Rücknahmesystem bis 2015.

Der Gesundheitsausschuss hat den Antrag durch die Stimmen von CDU/CSU und FDP sowie Enthaltung von SPD und Bündnis90 / Die Grünen abgelehnt.

roRo

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