Alles andere als „wurscht“!

Ernährung

Starterkulturen für die Rohwurst

Koch- und Brühwürste werden durch hohe Temperaturen haltbar gemacht. Rohwürste hingegen durch Fermentation mit so genannten Starterkulturen. Dabei wird nicht nur eine einzige verwendet, sondern ein Mix aus verschiedenen, die aus der Rohwurst auch eine regionale Spezialität werden lassen. Das Wissenschaftszentrum Weihenstephan und die Deutsche Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie aus Weihenstephan forschen bis 2013 an einem sicheren und gesunden Mix für das Fleischerhandwerk.

Für das Aroma

Wie für Bier und Brot sorgen Starterkulturen für das richtige Aroma. Die Fermentation ist ein komplexer Vorgang, der die Sicherheit, das Aroma und die Farbe des Produktes mitbestimmt.
Starterkulturen müssen nach der Europäischen Lebensmittelbehörde EFSA mit der „Qualified Presumption Safety“ (QPS) einen bestimmten Sicherheitsstatus erfüllen. Allerdings ist der Status nur für wenige Species umfassend bewertet. Jüngst wurden für Staphylococcus-Arten Kriterien aufgestellt. Doch während die EFSA für das QPS-Konzept nur Einzelorganismen bewertet, überwiegen in der Praxis Gemischt-Populationen, die aus verschiedenen Stämmen bestehen. Erst die Wechselwirkung der Organismen erzielt gewünschte und neue Ergebnisse, die abhängig vom Fermentationsprozess entstehen.
Für Milchsäurebakterien und Staphylokokken liegen derzeit keine Ergebnisse vor, was die Forscherteams um Prof. Vogel und Prof. Schieberle ändern wollen. Die Forschungsergebnisse sollen unternehmerische Produktspezifika erlauben, die neue Rohwürste sensorisch und attraktiv am Markt etablieren können.

Lesestoff:
Das Forschungsprojekt „Bildung sicherheits- und aromarelevanter Metabolite durch Starterorganismen in der Rohwurstreifung“ ist Projekt des Monats im Forschungskreis der Ernährungsindustrie(FEI) . www.fei-bonn.de

roRo; Foto: FEI

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