Artenarmut auf dem Feld und dem Teller

Ernährung

Mehr landwirtschaftliche Biodiversität, mehr Nahrungsqualität

Die Welt lebt derzeit mit dem Paradox von mehr als einer Milliarde übergewichtiger und 870 Millionen fehlernährter Menschen. Ein neues Buch von Wissenschaftlern der Nationalen Universität Galway in Irland zieht Parallelen zwischen der Biodiversität auf dem Acker und dem Gesundheitsstatus der Menschen. Dazu wurden explizit drei Feldforschungen in Indien, Afrika südlich der Sahara und Großbritannien ausgewertet.

Demnach spielt landwirtschaftliche Biodiversität, also der Nutzen möglichst vieler Anbaupflanzen, eine Schlüsselrolle für die Qualität der Nahrung. Das Ziel, im Jahr 2050 mehr als neun Milliarden Menschen ernähren zu müssen, könne nicht nur über das Volumen, sondern auch über die Qualität der Ernährung sicher gestellt werden. Das ist ein Fazit von Prof. Danny Hunter, der in Galway Botanik und Pflanzenbau unterrichtet.

„Es ist wichtig, die Bedeutung der landwirtschaftlichen Biodiversität und ihre Auswirkungen auf die globalen Ernährungsmuster, den Nährstoffgehalt und Gesundheitsstatus zu verstehen.“ Vor allem in den Entwicklungsländern ernähren sich die Menschen von zu viel kohlenhydratreichen Früchten und verzehren wenig nährstoffreiches Obst, Gemüse und tierisches Protein. Die Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel ist damit direkt mit der Herausforderung einer gesunden Welternährung verknüpft. Prof. Charles Spillane, Leiter der Forschungsabteilung für AgroBiosciences, ergänzt: „So wie alle unsere Lebensmittel direkten oder indirekten pflanzlichen Ursprung sind, so ist der Gesundheitsstatus von Millionen Menschen in Entwicklungs- und Industrieländern von der Verbesserung der landwirtschaftlichen Biodiversität abhängig.“

Lesestoff:

Jessica Fanzo, Danny Hunter: Diversifying Food and Diets. Using Agriculture Biodiversity to Improve Nutrition and Health; Routledge/Earthscan April 2013; 400 p.; Paperback ISBN 978-1-84971-457-0; Ab Dezember 2013 Online frei verfügbar. www.routledge.com

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