Auch Grüner Tee mit Schadstoffen belastet

Ernährung

Bei Stiftung Warentest fällt Grüner Tee durch

Vor rund einem Jahr über­raschten die Schad­stoff­funde im schwarzen Tee. Jetzt steht fest: Auch grüner Tee ist mit gesundheitlich bedenk­lichen Stoffen belastet. Die Tester haben 25 Produkte – lose, in Beuteln und Kapseln – auf Schad­stoffe untersucht (Preise: 87 Cent bis 83 Euro je 100 Gramm). Einige sind so stark belastet, dass sie auf Dauer die Gesundheit gefährden können. Nur fünf Grün­tees enthalten so wenig von den unerwünschten Substanzen, dass sie gut abschneiden.

Ob lose, in Beuteln oder Kapseln – keiner von 25 grünen Tees im Test ist frei von Schadstoffen. Sieben sind so stark belastet, dass sie „mangelhaft“ abschneiden, sieben weitere sind „ausreichend“. Für Teetrinker lässt sich ein Gesundheitsrisiko bei einigen Schadstoffen nicht ausschließen. Fünf Produkte im Test sind nur sehr gering belastet. Zu diesem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest in der Oktober-Ausgabe ihrer Zeitschrift test, für die sie 25 grüne Tees auf deren Schadstoffbelastung untersucht hat.

Besonders auffällig sind die potenziell krebserregenden Substanzen Pyrrolizidinalkaloide und Anthrachinon. Einen gesetzlichen Grenzwert für Pyrrolizidinalkaloide gibt es nicht, aber eine Tageszufuhr, die als wenig bedenklich gilt. So sollte ein 60 kg schwerer Erwachsener langfristig nicht mehr als 0,42 Mikrogramm täglich aufnehmen. Bei sechs Produkten im Test wird dieser Wert schon mit einer beziehungsweise zwei Tassen täglich überschritten. Eine akute Gesundheitsgefahr besteht nicht. Ein Risiko lässt sich aber nicht ausschließen, wenn Teetrinker dauerhaft hochbelastete Produkte trinken. Alle Tees im Test sind mit Anthrachinon belastet. Den gesetzlich festgelegten Höchstgehalt überschreitet kein Produkt. Tee sollte dennoch so wenig wie möglich davon enthalten.

Vier der fünf „guten“ Grüntees sind Bioprodukte. Zwei weitere Bio-Tees schneiden „befriedigend“ ab, drei „ausreichend“. Einer der schlechtesten Tees im Schadstofftest ist ein loser Tee aus dem Asia-Laden. Die Tester fanden von einem Pestizid höhere Rückstände als zulässig. Der Tee hätte nicht verkauft werden dürfen

So viel geht in den Teeaufguss über

Anbauen, Ernten, Trocknen, Lagern, Trans­portieren, Verpacken – mit jedem Produktions­schritt können Schad­stoffe in den Tee gelangen. Wie riskant sie letzt­lich sind, hängt bei Tee davon ab, wie viel von den Stoffen im Aufguss landet. Besonders auffällig im Test sind die potenziell krebs­er­regenden Substanzen Pyrrolizidinalkaloide und Anthrachinon. Pyrrolizidinalkaloide können nach Auffassung des Bundes­instituts für Risiko­be­wertung voll­ständig übergehen. Anthrachinon geht zu etwa einem Drittel in den Aufguss über, wie die Stich­proben beim Schwarzteetest ermittelten. Poly­zyklische Aromatische Kohlen­wasser­stoffe (PAK) oder Mineral­ölbestand­teile landen aber praktisch nicht im üblichen Teeaufguss, zeigen die Laborprüfungen.

Bei Matcha werden die Schad­stoffe voll­ständig mitgetrunken

Anders sieht es bei Matcha-Tee aus: Er wird nicht aufgebrüht, sondern aus Grün­teepulver angerührt. Die schlecht wasser­löslichen PAK und Mineral­ölbestand­teile werden voll­ständig mitgetrunken. Die zwei Matcha-Tees im Test haben die Tester in diesen Prüf­punkten deshalb strenger bewertet als die anderen Grün­tees. Einer davon gehört trotz strengerer Bewertung zu den besten Tees im Test.

Lesestoff:

Das Oktober-Heft „test“ ist seit heute im Handel

Stiftung Warentest

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