Beeren-Test

Ernährung

Himbeeren und Heidelbeeren

Mehr als die Hälfte der von der Stiftung Warentest geprüften Himbeeren und Heidelbeeren waren mikrobiologisch gut und sehr gut. Für das neue Juni-Heft haben die Prüfer die Beeren auf Noro- und Hepatitisviren untersucht, weil sie in der Vergangenheit damit öfters in die Schlagzeilen gerieten. Wenn es etwas zu bemängeln gab, war es die Anfälligkeit von Himbeeren für Schimmelpilze.

Die frischen und tiefgekühlten Beeren waren auch frei von Salmonellen und Listerien. Derzeit sind Beeren aus Chile, Peru, Marokko und Spanien im Handel. Tiefkühl-Ware kommt aus Kanada und Osteuropa. Rund die Hälfte der getesteten Beeren werden als Bioware verkauft. Heimische Himbeeren sind ab Ende Mai und Heidelbeeren ab Juni im Handel. Wegen der kühlen Witterung verspäten sich die Produkte. Die Beeren sind beliebte Sommerprodukte und landen gerne in Kompott, Quark, Kuchen, Eis und Smoothies. Sowohl die Bioprodukte als auch die konventionellen Beeren sind frei von Schadstoffen und frei von Rückständen von Pflanzenschutzmitteln. Bei den konventionellen Beeren waren alle unter den gesetzlich erlaubten Höchstwerten. Die Preise reichen von 50 Cent bis zu 2,39 Euro je 100 Gramm und sind vom Discounter bis zum Naturkostfachhandel erhältlich. Lediglich frische Himbeeren sind anfällig für Verderbniskeime und Hefen.

Wer demnächst Beeren selber sammeln möchte, darf für den Eigenbedarf ein Körbchen aus dem Wald mitnehmen. Verkaufsmengen dürfen nicht gesammelt werden. Die Tester haben sich auch schon früher über die Gefahr des Fuchsbandwurms informiert. Die Himbeeren könnten mit dessen Eiern verunreinigt sein. Das Risiko, sich auf diesem Wege den Parasiten einzufangen, ist minimal. Wer ganz sicher gehen will, der kocht die Beeren vor dem Verzehr ab.

Das Rosengewächs

Rubus idaeus gehört zu den Rosengewächsen und wird auch als Hohl- oder Immenbeere genannt. In Europa, Asien und Nordamerika wächst sie wild, in Afrika wird sie industriell angebaut. Nach Hauptsaison gibt es rote, seltener auch gelbe und schwarze Himbeeren, auch als Herbsthimbeere ab August. Die Sorte „Twotimer“ trägt sogar zweimal im Jahr. Geerntet werden die Himbeeren von Hand oder sanft vom Strauch gerüttelt und im sanften Luftstrom von Blättern und kleinen Zweigen befreit. Die kleinen Kraftpakete sind ballaststoffreich, haben viel Kalium und wenig Zucker. Aus getrockneten Himbeerblättern kochen Naturkundler einen Tee gegen Entzündungen im Rachen.

Das Heidekrautgewächs

Die Blau- oder Bickbeere wächst wild in Nadelbaumwäldern. Bei der Wildbeere Vaccinium myrtillus färben Schale und Fruchtfleisch die Zunge rot. Die Kulturheidelbeere Vaccinium corymbosum hingegen nicht, ist etwas größer und weniger aromatisch. Die Angebote im Sommer stammen meist aus der Lüneburger Heide, im Winter kommen sie aus Südamerika. Sie haben einen weißlichen Belag, der bei der sanften Ernte, bei der sie vom Strauch abgepustet oder abgebraust werden, behalten. Die Heidelbeere wird durch Anthocyane gefärbt, Gerbstoffe, die der Verdauung und dem Herz-Kreislaufsystem gut tun sollen. Naturheilkundler verwenden sie deshalb gegen Durchfall.

Lesestoff:

Die Ausgabe Juni 2021 der Stiftung Warentest ist gerade im Handel erschienen.

Roland Krieg

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