Belastung der Rohmilch

Ernährung

Rohmilch Thema auf dem Leipziger Veterinärkongress

Auf dem 6. Leipziger Tierärztekongress vom 19. bis 21. Januar auf der Neuen Messe in Leipzig wird auch das Thema MRSA in der Fachwelt diskutiert. „Wie belastet ist unsere Rohmilch?“ lautet heute ein Vortrag von Katharina Schlotter vom Tiergesundheitsdienst der Thüringer Tierseuchenkasse.

Melkproben auf MRSA untersucht

Sie stellt unter anderem eine Studie vor, in deren Rahmen etwa 80.000 Melkproben aus 34 Thüringer Agrarbetrieben untersucht wurden. Davon waren nur vier mit dem MRSA-Erreger infiziert, wie Prof. Dr. Peggy Braun sagte. Die Direktorin des Instituts für Lebensmittelhygiene der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig ist Expertin für alle Fragen rund um das Thema Rohmilch. „Die Studie zeigt, dass die Belastung von Rohmilch im Vergleich zu Geflügel deutlich geringer ist“, sagt Prof. Braun. In der Regel werde die Milch pasteurisiert, bevor sie in den Handel kommt. Dadurch würden Erreger wie der MRSA-Keim abgetötet. Einen sehr geringen Anteil am Milchkonsum in Deutschland habe die Vorzugsmilch, die meist in Bio- oder Reformläden angeboten wird. Diese nicht thermisch behandelte Rohmilch muss der Expertin zufolge gekühlt und innerhalb von 96 Stunden verbraucht werden, um den Konsumenten zu schützen. Laut EU-Recht müssen Rohmilch und daraus hergestellte Produkte eindeutig als solche gekennzeichnet werden.

Besonders kontrolliert

Vorzugsmilch wird nach den Worten Brauns einmal monatlich unter anderem auf Darmbakterien wie Salmonellen aber auch Staphylokokken, kontrolliert. Ein „gewisses Restrisiko“ bleibe aber für den Verbraucher, an einem der möglicherweise enthaltenen Keime zu erkranken. „Besonders gefährdet sind Schwangere, Kleinkinder sowie kranke und alte Menschen“, sagt die Fachfrau. Daher dürfe Vorzugsmilch auch nicht an Krankenhäuser, Seniorenheime oder Kindertagesstätten geliefert werden. „Vorzugsmilch ist ein naturbelassenes Lebensmittel mit allen Vitaminen“, erklärt Prof. Braun die Vorzüge dieser Milchsorte.

Susann Huster (Universität Leipzig) / roRo

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