Belastung tierischer Produkte

Ernährung

BVL legt nationalen Rückstandskontrollplan vor

Gestern hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) den Nationalen Rückstandkontrollplan vorgelegt. EU-einheitlich werden Untersuchungen von Lebensmittel liefernden Tieren und tierischen Erzeugnissen zusammen gefasst und an die EU übermittelt. Für die Kontrollen sind die Bundesländer verantwortlich.
2005 wurden in Deutschland 407.360 Untersuchungen an 49.679 Tieren oder tierischen Erzeugnissen durchgeführt. Das sind 16 Prozent mehr Kontrollen als 2004. Insgesamt wurden die Proben auf 706 verschiedene Stoffe überprüft.

Geringe Belastung
Fleisch, Milch, Eier und Honig sind nach Angaben des BVL nur in geringem Umfang mit Rückständen von Tierarzneimitteln sowie hormonell oder antibakteriell wirksamen Substanzen belastet. Jede 500. Probe wies Rückstände oberhalb der gesetzlichen Norm auf.
Bei einem von 483 untersuchten Mastschweinen wurde Nandralon gefunden. Nachuntersuchungen des betroffenen Betriebes ergaben keine Hinweise auf eine illegale Anwendung.
Mittels des Dreiplatten-Schnelltestes wurden in 296 von 251.941 Proben Tierarzneimittelrückstände gefunden. Das sind 0,12 Prozent. Grenzwertüberschreitungen müssen mit spezifischen Analysemethoden erfasst werden. So wurden in 34 von 13.551 Proben die vorgeschriebenen Höchstmengen überschritten worden. Das ist jede 400. Probe.
Das in der Tierhaltung seit 1994 verbotene Antibiotikum Chloramphenicol wurde in weniger als 0,1 Prozent der Proben (7 von 8.186 Proben) gefunden. Das verbotene Metronidazol wurde in 0,03 Prozent der Proben (1 von 3.611) nachgewiesen.
Lasalocid und Nicarbazin wurden i je einer von 209 bzw. 264 Eiern gefunden. Diese Mittel werden gegen Darmparasiten eingesetzt, sind aber bei Legehennen verboten.
Die verbotenen entzündungshemmenden Stoffe Phenylbutazon wurden bei zwei von 4.681 Kälbern und Diclofenac bei einem von 1.548 Schweinen festgestellt.

Schwermetalle und chlororganische Verbindungen
Bei Wildschweinen wurden bei 5 von 47 Proben DDT-Konzentrationen über dem gesetzlichen Grenzwert festgestellt. Von 60 Wildschweinproben wurde jeweils in einer Hexachlorcyclohexan und Lindan festgestellt. In einer von 466 Rinderproben wurde mehr PCB als erlaubt gefunden.
Sieben von insgesamt 1.749 Proben wiesen zu viel Cadmium auf. Davon waren vier Rinder, zwei Schweine und ein Pferd betroffen. Vier Prozent der untersuchten Forellen und zwei Prozent der untersuchten Karpfen waren mit Malachitgrün belastet. Das ist ein Farbstoff und Desinfektionsmittel, dessen Anwendung in der EU in Aquakulturen verboten ist. In 152 von 153 Eierproben wurden Dioxine gefunden.

roRo

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