„Best interest of the child“

Ernährung

Petition für einen Kinderbeauftragten

Fernsehsender bieten Unterhaltungs- und Bildungsprogramme für Kinder an. Garniert werden die Beiträge oftmals mit Werbung für Süßigkeiten, was Verbraucherschützer, Ärzte und auch die Weltgesundheits-organisation auf die Palme bringt. Der Hinweis auf eine Selbstverpflichtung der Unternehmen scheint keinen Erfolg zu haben. Wollen sich Kinder gegen Werbung für Süßkram wehren? Können sie sich wehren? Oder brauchen sie einen Fürsprecher, eben weil sie Kinder sind?

Deutschland hat im Jahr 1992 die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen unterschieben. Bei allen Maßnahmen, die Kinder betreffen, soll das Wohl des Kineds im Fokus stehen: „best interest of the child“. Das gilt für alle Gesetzgebungsorgane der kommunalen-, Landes- und Bundesebene.

22 Jahre später hat der UN-Ausschuss für Kinderechte das Industrieland Deutschland kritisiert, diesen Grundsatz nicht ausreichend zu beachten. Es fehlen Schutz und Partizipation für das Kind.

Das Thema betrifft nicht nur die Kinder, die hierzulande meist in geborgenen Verhältnissen geboren werden, sondern auch die Kinder von Migranten. Flüchtlingskinder und Kinder ohne Papiere haben einen eingeschränkten Zugang zu Bildung unbd medizinischer Versorgung, kritisiert die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ).

Deshalb wurde in dieser Woche eine online-Petition für einen Kinder- und Jugendbeauftragen im Bundestag gestartet. So schreibt ein Teilnehmer, dass Kinder und Jugendliche die eigentliche Zielgruppe jedweder Nachhaltigkeitspolitik ist, weil diese sich auf die folgenden Generationen bezieht. „Der Kinderbeauftragte des Deutschen Bundestages soll darauf achten, dass Gesetzgebung und politische Entscheidungsprozesse im deutschen Bundestag immer mit Blick auf die Auswirkungen dieser Entscheidungen auf die Konsequenzen für die Entwicklungsbedingungen von Kindern getroffen werden. Diese Haltung ist gelebtes „Kinderbewusstsein“, schreibt der Nutzer. Ein anderer kritisiert, dass Deutschland sich zwar einen Wehrbeauftragten aber keinen Kinderbeauftragten leistet.

Die Petition des DAKJ wird unter anderem von der Plattform für Ernährung und Bewegung (peb) unterstützt.

Lesestoff:

Sie finden die Petition unter https://epetitionen.bundestag.de/

[1] WHO kritisiert lasche Werbevorschriften gegen Adipositas

Roland Krieg; Plakat: DAKJ

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