Beyond Meat

Ernährung

Essen wir unseren Planeten auf?

Es gibt Tiere, die wir lieben, die wir hassen und die wir essen. Mit diesen Gruppen gehen die Menschen sehr unterschiedlich um, sagt Prof. Dr. Jan Ehlers, Vizepräsident der Universität Witten/Herdecke. Heute Abend spricht er im Rahmen der Bürgeruni über die Grenzen des Planeten: „Siebenmal in der Woche Fleisch: Essen wir unseren Planten auf?“

Der vegetarische Tierarzt blickt auf die Veränderungen im Verhalten zwischen Mensch und Tier zurück. In den letzten Jahrhunderten galten Nutztiere als wertvoller Besitz und tierische Nahrung war etwas Besonderes. In den letzten Dekaden aber hat der Konsum an Milch, Eiern und Fleisch erheblich zugenommen. In dem Maße, wie Hunde und Katzen zu Familienangehörigen wurden, hat der Mensch Nutztiere in industrielle Produktions- und Schlachtstätten verbannt, so Ehlers. „Der Ursprung des Produktes, das lebende Tiere und seine Haltung, wollen viele möglichst nicht in der Realität sehen. Diesen zunehmenden paradoxen Umgang mit Tieren will ich mit meinem Vortrag beleuchten und gerne mit allen Interessierten diskutieren.“

Es geht nicht nur um das Tier allein. Der hohe Ressourcenaufwand für Fläche und Wasser, die Belastung der Böden sowie die Entstehung multiresistenter Keime gehören ebenfalls zum Themenkreis dazu. Als Gegenbewegung formiert sich eine Gruppe vegetarischer und veganer Menschen, die auf Fleisch verzichten, den Konsum reduzieren oder bewusster speisen. Digital formiert sich die Gruppe hinter die „Beyond Meat“-Bewegung, die Fleisch auch „in vitro“ oder mit dem 3D-Drucker herstellt.

Die Bürgeruni ist eine Veranstaltung der Uni Witten/Herdecke mit der VHS Witten und findet im Haus Witten (Ruhrstraße 86 um 20:00 Uhr statt. Eintritt: 7 Euro)

Roland Krieg

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