Bio-Malz aus Berlin

Ernährung

Malztrunk reif für den Handel

Seit zwei Jahren tüftelt Prof. Dr. Frank-Jürgen Methner an einem Malztrunk, der wie Bier gebraut wird. Während dieser Zeit hat das Fachgebiet Brauwesen der Technischen Universität Berlin mit dem Malztrunk mehrere Studien- und zwei Diplomarbeiten zu einem Thema verholfen. Derzeit verhandelt der Professor sogar mit mehreren Interessenten, die dem Trunk auf den Markt bringen wollen. Der Malz-Trunk ohne Alkohol soll den gängigen Brauseherstellern Paroli bieten. Die bernsteinfarbene Flüssigkeit erfreut sogar den Biertrinker mit einer „stabilen Schaumkrone“, so Prof. Methner.

Ohne Zusatz-Zucker und Hopfen
In der Weddinger Unibrauerei wird geschrotetes Gerstenmalz mit Wasser vermischt und mehrere Stunden lang erhitzt. Die entstehende Maische wird im großen Bottich verrührt. Dabei wird Stärke freigesetzt, die von bestimmten Enzymen in Zucker gespalten wird. „Im Gegensatz zu anderen Versuchslabor Brauwesen TUBHerstellungsverfahren verzichten wir auf die Zugabe von Zucker“, so Dr. Methner. Im nächsten Schritt wird die Flüssigkeit gefiltert. Die festen Bestandteile, der Treber, wird von der Würze, dem flüssigen Rest, getrennt. Kochen inaktiviert die Enzyme. Die Braumeister würden jetzt den Hopfen hinzugeben – doch die neue Limonade der TU Berlin kommt ohne aus.
Für den Geschmack und das Aroma sind Mikroorganismen zuständig. Sie vergären die Würze. Dabei kann Dr. Methner auf über 100 archivierte Hefen in der Hefebank der „Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin“ zurückgreifen. Weltweit gibt es viele fermentierte Getränke. Und von seinen Reisen bringt der Professor öfters mal einen neuen Hefestamm mit. Der neue Malztrunk entsteht durch fernöstliche Hefepilze, dem Betriebsgeheimnis der Uni Berlin. Die Hefe kommt nach dem abkühlen der Würze hinein. Bei der anschließenden Gärung entsteht fast kein Alkohol. Das Getränk gibt es in einer helleren und einer dunkleren würzig-malzigen Variante und kann auch mit vorhandenen Limonaden gemischt werden. Wann das Getränk in den Supermarktregalen zu finden sein wird, steht noch aus – genauso wie der Name.

roRo; Foto: TUB

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