Bio-Trauben durchgefallen

Ernährung

Öko-Test kann Bio-Trauben nicht empfehlen

In der heute erscheinenden Ausgabe von Öko-Test sind Bio-Trauben durchgefallen. Im Vergleich zu konventionellen Trauben enthielt jede zweite Bio-Traube den Wirkstoff Phosphonsäure, ein Wirkstoff, der gegen Pilzkrankheiten im Weinbau eingesetzt wird.

Die Frankfurter Öko-Tester betonen zwar, dass Phosphonsäure gesundheitlich unbedenklich ist, doch Verbraucher den Einsatz konventioneller Pflanzenschutzmittel im Biobereich nicht dulden.

Die Bio-Winzer setzen Phosphonsäure ein, um die Kupferanwendung im Weinbau zu vermeiden. Kupfer reichert sich über die Zeit im Boden an und soll, so eine Empfehlung der EU, vermieden werden.

Das Julius Kühn-Institut hatte auf einer Tagung zu Phosphonaten im Jahr 2010 darauf hingewiesen, dass Ökologischer Weinbau mit „klassischen Rebsorten“ ohne Kupfereinsatz unmöglich ist. Phosphonhaltige Mittel werden mal als Dünger, mal als Pflanzenstärkungsmittel bezeichnet. Die Ökobranche treibt die Aufnahme in die EU-Ökoverordnung voran.

Derzeit wird „kurativ“ gespritzt. Dabei werden zwischen drei und fünf Liter pro Hektar ausgebracht und die Anwendung nach fünf Tagen wiederholt. Etablierte Pilzepidemien können damit aber nicht gestoppt werden. Es ist bekannt, dass Phosphonate noch zwei bis drei Jahre auch nach dem Aussetzen der Anwendung über einen „Phosphonat-Pool“ persistent sind und daher Rückstände in Weintrauben existieren.

Das betrifft nicht nur die Weintraube. In der Weiterverarbeitung findet keine Abreicherung der Rückstände statt, so dass auch Most und Wein Phosphonate aufweisen.

Roland Krieg

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