„Bittere Aprikosenkerne“ enthalten Blausäure
Ernährung
Hauk rät vom Verzehr bitterer Aprikosenkerne ab
Nicht alles was Mutter Natur bereit hält ist gesund. Die Puristen unter den Verbrauchern greifen auf Grund bestimmter Gesundheitsversprechen auf „Produkte“ zurück, die eigentlich gar keine sind. „Bittere Aprikosenkerne“ gehören zu den vermeintlichen Heilsprodukten, die neben Vitaminen und Mineralstoffen, auch noch gegen Krebserkrankungen helfen sollen. Die Kerne enthalten aber auch Blausäure. Verkaufsseiten versuchen oftmals mit differenzierten Betrachtungen zwischen ungefährlicher Blausäure in festen Verbindungen und giftiger Blausäure in lockeren Verbindungen zu unterscheiden.
Die aktuelle Untersuchung des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes (CVUA) Sigmaringen zeigt bei allen untersuchten Proben aus dem Handel eine Überschreitung des den seit 2017 festgelegten Grenzwertes für Blausäure mit 20 Milligramm pro kg. Aus diesem Grund warnt Verbraucherschutzminister Peter Hauk: „Manche Menschen verzehren den inneren Teil von Aprikosenkernen, weil sie sich davon eine gesunde und positive Wirkung für ihren Körper versprechen. Unsere Untersuchungen belegen allerdings, dass sie sich dadurch einer erhöhten Belastung durch gesundheitlich nicht unbedenkliche Blausäure aussetzen. Die von der amtlichen Lebensmittelüberwachung untersuchten Produkte waren allesamt nicht verkehrsfähig und wurden von den Behörden aus den Regalen genommen.“
Bei ein oder zwei Kernen aus einer Probe mit mehr als 2.730 mg/kg entsteht eine Blausäurevergiftung mit starken Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Herzrasen und Erstickungsgefühl.
Auch süße Aprikosenkerne enthalten von Natur aus Blausäure. Vor allem aber bittere Kerne setzen im Körper nicht ungefährliche Mengen von 2000 bis 3000 mg/kg frei. Diese Werte sind keine Seltenheit.
Roland Krieg