Bunte Eier im Nest
Ernährung
Osternest: Auf die Füllung kommt es an
Im letzten Jahr lag die Eierproduktion in Deutschland bei 6,95 Millionen Tonnen, rund 0,2 Prozent weniger als im Jahr davor, bemaß die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle (ZMP). Nach Frankreich sind die deutschen Hühner in Europa am fleißigsten. Gerade zu Ostern liegen auch bunte Eier im Nest.
Färben oder Kaufen?
Ob man die Eier selbst färbt oder kauft ist Geschmackssache. Wer jedoch auf die fertig bemalten Eier zurückgreifen will, sollte auf eine unbeschädigte Schale achten, rät die Verbraucherzentrale NRW. Denn der Eierstempel, der auch die Herkunft des Eies bezeichnet, ist bei der gefärbten Ware nicht vorhanden – er würde das Erscheinungsbild stören. Sind die Eier jedoch verpackt, dann muss auf der Verpackung der Stempel mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum vorhanden sein. Ebenso darf der Hinweis „mit Farbstoff“ nicht fehlen. Werden die Eier als lose Ware verkauft, dann muss an der Kiste ein entsprechender Hinweis vorhanden sein. Die Farbschicht aus Harz versiegelt das Ei, so dass es ungekühlt bis zu zwei Monaten haltbar ist.
Wer die Eier jedoch selber färben möchte, der soll auf eine unversehrte und glatte Schale achten. Je nach Ausgangstemperatur werden die Eier zwischen 10 und 12 Minuten lang gekocht. Wichtig dabei: Nicht abschrecken. Abgeschreckte Eier halten höchsten zwei bis drei Tage und sollten im Kühlschrank aufbewahrt werden, wohingegen nicht abgeschreckte bei Raumtemperatur bis zu 10 Tage lagerfähig sind. Abgeschreckte Eier lassen sich übrigens nicht besser pellen: Das hängt mit der Frische zusammen. Je frischer, desto schwieriger das Pellen.
Real nimmt Käfigeier aus dem Sortiment |
Welche Farbe?
Bedenken gegen Ostereierfarben aus dem Lebensmittelhandel kann Annett Reinke von der Verbraucherzentrale NRW zerstreuen – in der Regel würden wasserlösliche natürliche und synthetische Farbstoffe verwendet, die laut Lebensmittelgesetz zur Färbung oder Bemalung von bestimmten Lebensmittel zugelassen sind. Die Brausetabletten, bunten Stifte oder kleinen Malkästen sind die gleichen Farben, mit denen auch der Handel färbt. Das rotfärbende Azorubin beispielsweise färbt auch Süßigkeiten, Kuchen und Eis.
Und den Farben im Handel hat die Stiftung Warentest in der aktuellen Aprilausgabe ein gutes Zeugnis ausgestellt. Alle untersuchten Eierfarben und -stifte waren unbedenklich. Nur das Färbeergebnis hat die Tester enttäuscht. Vor allem die Stifte fielen im Praxistest durch, weil die Farbe kleckerte oder zu schnell fest wurde. Selbst wenn die Farbe durch die Schale auf das Ei durchfärbt, ist der Spaß ungefährlich, schreiben die Tester.
Wer will kann die Farben auch selbst herstellen, doch färbt Spinat die Eier nicht wirklich, hingegen leuchtet Kurkuma auf der Schale intensiv gelb.
Der süße Hase
Zu Ostern gehört nicht nur das bunte Ei, sondern auch der Schokoladenhase. Natürlich sind Süßwaren und fette Snacks ernährungsphysiologisch überflüssig, doch wer will schon darauf verzichten? Muss man auch nicht, sagt der aid infodienst, denn das Verbot „Du sollst nicht naschen!“ wirkt eher kontraproduktiv. Der süße Geschmack ist den Kindern noch von der Muttermilch her in Erinnerung und Verbote machen das Produkt noch interessanter. Zu Ostern darf ein Schokoladenhase im Nest liegen. Süßwaren werden erst dann fatal, wenn sie als Belohung oder für einen Trost eingesetzt werden und im Haus ein „Süßwarenvorräte“ vorhanden sind. Eltern sollen hier Vorbild sein.
Alternativen
„Doch im Osternest müssen nicht immer Kalorienbomben wie süße Hasen und Schokoladen-Eier liegen“, sagt Ernährungswissenschaftlerin Maike Schmidt von der Techniker Krankenkasse (TK). Ihre Tipps:
Es muss nicht immer eine XXL-Ausgabe sein. Kinder mögen auch fettarme Alternativen wie Gummibärchen oder Lakritze. Kinder freuen sich auch über kleines Spielzeug wie ein Springseil oder Bälle, die gleich für einen aktiven Ostersonntag sorgen. Das Nest bereichern können auch ein hübscher Eierlöffel, ein witziger Eierwärmer oder lustige Eierbecher. Als Präsent eignen sich auch österliche Ausstechformen oder eine kleine Hasen-Backform, mit denen später gemeinsam für den Nachmittag gebacken werden kann. Ganz abwechslungsreich ist auch ein Gutschein für einen Besuch im Zoo.
Erfolg der Glitzerpackung
Der Gesamtverband der Aluminiumindustrie (GDA) macht vor Ostern darauf aufmerksam, dass das Glitzer-Outfit der Schokoladenhasen und -eier von der Aluminiumhülle stammt. Ohne sie wären die Festtage nur halb so funkelnd und glänzend. Rund 400 Millionen der hauchdünnen Folien gehen im Jahr an die Schokoladenhersteller. Vorteil: sie schmiegen sich maßgeschneidert um die Schokoladenfigur und schützen den Inhalt vor Licht, Feuchtigkeit und Aromaverlust. Bereits 1911, also vor fast 100 Jahren, erkannten die Hersteller den Wert der Aluminiumfolie. Zunächst beschränkten sie sich auf einfache Einwickler, doch seit 1950 werden auch die Schokoladenhohlfiguren in das bunte Kleid gehüllt.
VLE; Fotos: ZMP, TK, GDA