Bunte Kartoffeln in der Sachsen-Halle

Ernährung

Milchverarbeitung dominiert Sachsens Ernährungswirtschaft

355 Unternehmen der sächsischen Ernährungswirtschaft erwirtschafteten mit rund 19.900 Beschäftigten im Jahr 2015 einen Umsatz von 5,5 Milliarden Euro. Damit ist die Branche der fünftgrößte Wirtschaftszweig im verarbeitenden Gewerbe in Sachsen. Hinzu kommen noch mehr als 2.030 Bäcker, Konditoren und Fleischer. Handwerksbetriebe mit weniger als 20 Beschäftigten sind in der Unternehmensstatistik nicht erfasst werden.

20 Unternehmen präsentieren ihre Produkte in der Sachsenhalle 21b. Von der Wurst über verschiedene Biere, Nudeln und Kartoffeln können die Besucher regionale Spezialitäten aus Sachsen verkosten und gleichzeitig Tipps für die nächste Urlaubsreise einholen. Beispielsweise den Lago Vita im Leipziger Neuseenland. Sie können auch Details für die Teilnahme am 116. Wandertag in der Sächsischen Schweiz erfragen. Anreisen könnten Sie auch zum 800jährgen Jubiläum des Dresdner Kreuzchores.

Nebenbei aber wirbt der Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt für die Delikatessen: „„Wir stellen in diesem Jahr die sächsischen Spezialitäten in den Vordergrund“, sagt der Minister. „Das sind nämlich nicht nur die sechs EU-weit geschützten Spezialitäten Dresdner Christstollen, Lausitzer Leinöl, Meißner Fummel, Altenburger Ziegenkäse, Elbe-Saale Hopfen und Oberlausitzer Biokarpfen, sondern auch viele weitere regionale Köstlichkeiten. Ich denke da an die Leipziger Lerche, die Pulsnitzer Pfefferkuchen oder die sächsischen Knacker. Sachsen hat für die Geschmacksnerven einiges zu bieten.“

Bunt vor den Augen wird es am Stand von Gündels Kartoffelwelt. Hier finden Sie bestimmt mehr Kartoffelsorten als insgesamt unter dem Funkturm. „Highland Burgundy Red“, die „Reichskanzler“ oder „Vitelotte“ bietet der Kulturbauernhof aus Reichenbach im Vogtland nicht nur im Hofladen, sondern seinen Kunden auch im Internet mit einer Lieferzeit von innerhalb drei Werktagen an. Kunden können beides kombinieren. Anreisende bestellen Online im Hofladen und bringen die Kartoffeln nach einem Wandertag selbst mit.

Milch ist mit einem Anteil von 36 Prozent am Branchenumsatz allerdings der dominierende Rohstoff in der Verarbeitungsindustrie. Der Preisrückgang und das Russland-Embargo hat Teile der Branche einen Umsatzrückgang beschert. Ebenfalls wichtig sind Schlachtung und Fleischverarbeitung (14 Prozent Umsatz), Back- und Teigwarenherstellung (13 Prozent), die Bierproduktion mit elf und Die Obst- und Gemüsebranche mit acht Prozent. Diese Warengruppen konnten im letzten Jahr allesamt en Umsatzplus verzeichnen. Elf Prozent des Umsatzes wird im Ausland verdient. 22 Prozent durch den Export in die anderen Bundesländer. Berlin gilt als Testmarkt für neue Produkte.

Seit 1991 hat die Ernährungsbranche ihren Umsatz verdoppelt und der Freistaat die Unternehmen mit rund 900 Millionen Euro unterstützt.

roRo (Text und Foto)

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