Canihua aus den Anden
Ernährung
Ein Pseudogetreide mit Schokoladenaroma
Kennen Sie schon Canihua? Das Pseudogetreide ist nah mit Quinoa verwandt und hat einen schokoladig-nussigen Geschmack. Die dunklen Körnchen eignen sich für süßes Gebäck, schmecken gepoppt im Müsli, aber auch gekocht in Salaten und Suppen. Da sie kein Getreideeiweiß enthalten, sind sie auch für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit geeignet.
Canihua (Chenopodium pallidicaule) gehört zur botanischen Familie der Fuchsschwanzgewächse und ist in den Anden beheimatet. Die krautige Pflanze gedeiht auf bis zu 4.500 Metern Höhe und kommt selbst mit extremen Witterungsbedingungen zurecht. In Peru und Bolivien wird Canihua bereits seit rund 5.000 Jahren kultiviert. Die Samen sind kugelrund, braun bis schwarz gefärbt und deutlich kleiner als Quinoa-Samen. Für die indigenen Bergvölker ist das Korn ein Grundnahrungsmittel, das meist zu Mehl vermahlen in Getränken und als Brei verzehrt wird. Es versorgt den Körper mit reichlich Energie (377 kcal pro 100 g) und einer ordentlichen Portion Eiweiß (15 g). Fast die Hälfte des pflanzlichen Fetts liegt als wertvolle Linolensäure vor. Die Körner sind reich an Ballaststoffen und enthalten relativ viel Eisen, Folsäure, Magnesium und Zink.
In der europäischen Küche kann Canihua vielseitig eingesetzt werden. Gekocht schmecken die Samen als Beilage, aber auch im Salat, in Suppen und Gemüsepfannen. Zunächst werden sie in einem Topf ohne Öl kurz angeröstet, um das nussige Aroma zu verstärken. Mit der dreifachen Menge Wasser in einem kleinen Topf erhitzen und eine Viertelstunde köcheln lassen. Anschließend sollten die Körner quellen, bis sie das gesamte Wasser aufgenommen haben.
Gepufftes Canihua schmeckt sehr gut als Snack, im Müsli oder als Topping für Joghurt und Quarkspeisen. Die Samen ohne Fett in eine heiße Pfanne geben und immer wieder schwenken, damit nichts anbrennt. Mit einem Deckel wird verhindert, dass das „Canihua-Popcorn“ aus der Pfanne springt. Das Mehl verfeinert Smoothies und süße Desserts wie Pudding. Es lässt sich aber auch zum Backen von Brot, Muffins und Kuchen verwenden, wenn man es mit glutenhaltigen Mehlen mischt.
Canihua ist im Bioladen und Reformhaus, in manchen Supermärkten und im Internet erhältlich. Häufig werden auch aus Canihua hergestellte Produkte wie Brot, Riegel, Kekse oder Pops angeboten.
Heike Kreutz, www.bzfe.de