Cerealien: Zuckerreich und ballaststoffarm

Ernährung

Test: Neues Sonderheft Kinderprodukte

Am Samstag hat die Stiftung Warentest ihr neuestes „test Spezial Kinder“ herausgebracht. Dafür hat sie die Frühstückscerealien genauer unter die Lupe genommen, die immer häufiger das Frühstück ersetzen. Doch Schoko-Chips, Flakes und Pops eignen sich nicht als Frühstücksgrundlage für einen langen Schultag, weil sie bis zu 50 Prozent Zucker enthalten und arm an Ballaststoffen sind. 24 von 30 getesteten Cerealien sind in der ernährungsphysiologischen Qualität nur mit einem „ausreichend“, fünf sogar mit „mangelhaft“ benotet worden. Getestet wurden 16 Schoko- und 14 Honig- oder Zucker-Cerealien.

Stiftung WarentestZuckerangaben für Erwachsene
Die meisten Produkte bestehen aus 25 bis 35 Prozent Zucker. Vier Produkte kommen auf fast 50 Prozent. Besonders süß sind die Cerealien mit Honig. Verbraucher sollen sich dadurch nicht beeindrucken lassen, denn Honig ist nicht besser als Zucker. Die Honig-Cerealien von Aldi und Norma enthalten in 100 Gramm Flocken 48,9 Gramm Zucker unterzubringen. Daher reichten bereits 30 Gramm Flocken aus, um Kindern unter zehn Jahren die Hälfte der tolerierbaren Zuckermenge zu geben. Nur werden sie von 30 Gramm nicht satt.
Das liegt auch daran, dass zu wenig sattmachende Ballaststoffe in den Frühstückssüßigkeiten vorhanden sind. Daher wären auch die anderen die Frühstücksflocken in den Süßwarenregalen besser aufgehoben als im Müsliregal, meinen die Tester. Der Hersteller von Granola Snowflakes von Penny will sogar den Eindruck erwecken, dass sein Produkt wenig Zucker enthält und berechnet, dass die enthaltenen 30 Gramm nur 18,9 Prozent des Tagesbedarfs enthielten. Allerdings fanden die Tester heraus, dass als Berechnungsgrundlage der Tagesbedarfs eines Erwachsenen von 90 Gramm bemessen wurde. Schulkinder sollen davon höchstens ein Drittel z sich nehmen.

Wenig Vollkorn
Nur Kölln und Nestlé haben Vollkorngetreide in ihren Produkten. Alle anderen weisen u wenig Ballaststoffe auf. Negativrekord: Barnhouse Choco Crisps aus dem Bioladen: In 100 Gramm Flocken sind nur 1,2 Gramm Ballaststoff vorhanden. 20 Gramm sollten Kinder täglich zu sich nehmen.
Was hier durch Ausmahlend des Getreides entfernt wurde, wird als Zusatz wieder angereichert. 27 der 30 getesteten Produkte haben Zusätze von Vitaminen und Mineralien. „Das liest sich gut auf der Verpackung . ist aber überflüssig“, so die Tester. In 60 Gramm Nestlé Nesquick Knusper sind bereits 10 Milligramm eisen enthalten – einer Tagesration für Schulkinder. Sinnvoller wäre es, Eisen aus eisenreichem Getreide wie Haferflocken zu sich zu nehmen.
Einziger sinnvoller Zusatz wäre Folsäure, aber auch hier schlagen die Wurzener Choco Monkeys gleich über die Stränge: Eine 60 Gramm Portion enthält bereits mehr als 400 Mikrogramm Folsäure. Besser wäre es, alle Zusätze aus frischem Obst, Haferflocken und Vollkorntoast zu gewinnen. Das macht auch das Frühstück abwechslungsreicher.

Lesestoff:
Insgesamt hat das test Spezial Kinder (7,50 Euro) 500 Kinderprodukte von Autokindersitzen bis zum Schulbedarf unter die Lupe genommen.

roRo, Foto: test

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