Ciguatoxin-Vergiftung Ende 12 aufgeklärt

Ernährung

BfR hat Ciguatoxinfälle aus dem letzten Jahr geklärt

Im November 2012 wurden über die Giftnotrufzentrale-Nord (GIZ) und Berlin 13 Vergiftungen gemeldet, die nach dem Genuss des Fisches Red Snapper (Lutjanus malabatricus) eintraten. 14 erwachsene hatten um den 07. November herum diesen Fisch über eine Handelskette gekauft. Vier Fälle traten in Hamburg, jeweils drei in Kiel, Celle und Bad Kreuznach auf und einmal in Mainz.
Übelkeit, Erbrechen, eine charakteristische Empfindungsstörung an der Haut sowie im Kalt-Warm-Empfinden führte schnell zur richtigen Diagnose der Ciguatoxin-Vergiftung und der Fisch wurde aus dem Handel entfernt.

Bislang seltene Reiseerkrankung

Ciguatoxine sind Stoffwechselprodukte von Algen, den so genannten Dinoflagellaten, die auf Korallenriffen in subtropischen und tropischen Meeren siedeln. Die Dinoflagellaten werden von pflanzenfressenden Fischen aufgenommen und reichern sich in der Nahrungskette weiter an. Mit bis zu 500.000 Vergiftungsfällen gehören Ciguatoxine zu den meisten Fischvergiftungen weltweit, teilte Pro. Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), am Freitag mit. „Sie waren bisher aber auf bestimmte Regionen der Welt begrenzt.“ Durch den globalen Handel mit Fisch muss auch in Deutschland künftig mit Ciguatoxinen gerechnet werden.

Nachweis durch Labor

Für Verbraucher ist nicht zu erkennen, ob die Ciguatoxine im Fisch sind. Die Toxine werden durch Kochen und Braten auch nicht inaktiviert. Eine Minimierung des Risikos ist nur möglich, wenn aus Gewässern mit möglichen Dinoflagellaten der Fischfang möglichst weit vom Korallenriff entfernt durchgeführt wird und auf Raubfischen aus diesen Gewässern verzichtet wird. Hilfreich ist nach Einschätzung des BfR eine lückenlose Herkunftsdokumentation.
Für das Labor hat das Europäische Referenzlabor für Marine Biotoxine im spanischen Vigo eine Analysemethode entwickelt, die das Gift auch in dem Fisch im deutschen Handel nachgewiesen hat.

roRo

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