Darmkrebsmonat März

Ernährung

Vorbeugung und Ernährung

Der Dickdarmkrebs ist in Deutschland die zweithäufigste Todesursache durch Krebs. Jährlich erkranken etwa 71.000 Menschen, rund 29.000 sterben jährlich an den Folgen.
Neben den Möglichkeiten der Früherkennung kann auch ein gesunder Lebensstil und die richtige Ernährung einiges zum Schutz unseres Verdauungsorgans beitragen. Denn anders als bei familiären Genen oder dem familiären Darmkrebsrisiko, bestimmen wir täglich selbst, was auf den Teller kommt. Das Reformhaus hat dafür einige kleine Tipps aufgestellt.

Ballast und Pflaumen
Die pflanzlichen Ballaststoffe sind keineswegs „Ballast“, sondern sehr hilfreich für den Darm. Sie binden nicht nur krebserregende Stoffe, sondern transportieren sie auf dem schnellsten Wege wieder aus unserem Körper hinaus. Je kürzer der Kontakt mit der Darmwand, desto besser. 30 Gramm der kleinen Verdauungshelfer sollen es täglich sein, wobei Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag die besten Lebensmittel sind. Schon zwei Esslöffel Haferkleie reichern Müsli oder Joghurt schnell an.
Schon Großmutter hat es gewusst: Schon mit drei ungeschwefelte Trockenpflaumen am Tag kurbelt man seine Verdauung an.

Vorfahrt für pflanzliche Kost
„Wenn weniger Wurst und Fleischwaren gegessen würden – und hier sind vor allem die Männer angesprochen - ließen sich nach Experteneinschätzungen pro Jahr bis zu 10.000 Dickdarmkrebsfälle verhindern“, schreibt die Deutsche Krebsgesellschaft in ihrem Ratgeber „Darmkrebs“. Das bedeutet aber nicht, auf etwas zu verzichten. Leckere Brotaufstriche und wurstähnliche Aufschnitte auf der Basis von Soja und Getreide warten darauf entdeckt zu werden.

Erhöhtes Darmkrebsrisiko, wenn…
- Sie an einer schweren und langwierigen Entzündung der Dickdarmschleimhaut leiden (Colitus ulcerosa; Morbus Crohn)
- Sie selbst oder Verwandte Dickdarmpolypen hatten oder haben
- In ihrer Familie bereits Darmkrebs aufgetreten ist
- Sie an anderen Krebsarten erkrankt sind
- Sie viel Fleisch und Fleischwaren essen
- Sie regelmäßig Alkohol trinken

Die richtige Fettsäure
Als Risikofaktor gilt die fett- und fleischreiche Ernährung. Dabei scheint es aber insbesondere auf die Art der aufgenommenen Fettsäure Reformhausanzukommen, mutmaßt das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg (DKFZ) . Die mehrfach ungesättigten Omega-3 Fettsäuren gelten beispielsweise als gesundheitsfördernd. Sie kommen in pflanzlichen Lebensmitteln und Fisch vor. Zu viele ungesättigte Omega-6 Fettsäuren hingegen erhöhen möglicherweise das Risiko. Die Heidelberger Wissenschaftler wollen jetzt herausfinden, ob das für alle Menschen pauschal gilt. Und vor allem wie das Darmkrebsrisiko durch individuelle Unterschied im Fettsäure-Stoffwechsel beeinflusst wird.
Die Fettsäuren werden im Körper durch Eiweißstoffe, den Enzymen, verstoffwechselt. Der genetische Bauplan der Enzyme variiert aber von Mensch zu Mensch. Dadurch können bei gleicher Nahrungsaufnahme durch den Stoffwechsel der Fettsäuren unterschiedliche Produkte entstehen. „Je nach Art und Menge dieser Endprodukte des Stoffwechsels kann das Darmkrebsrisiko positiv oder negativ beeinflusst werden“, vermutet Dr. Alexandra Nieters vom DKFZ. Sie leitet das neue Forschungsprojekt.

Früherkennung – nicht nur im März
Zum Netzwerk Darmkrebs e.V. gehören das Reformhaus, die Deutsche Krebshilfe, die Deutsche Krebsgesellschaft, die Gastro-Liga, die Felix Burda Stiftung und viele andere. Im März wird schwerpunktmäßig auf die Früherkennung hingewiesen, denn in 90 Prozent der Fälle ist Darmkrebs heilbar. Trotzdem nehmen nur 18 Prozent der Männer und 34 Prozent der Frauen an regelmäßigen Früherkennungs-Programmen teil. Mehr gibt es unter www.darmkrebsmonat.de

VLE; Foto: Reformhaus

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