Das Land hat neue Etiketten
Ernährung
Neue Lebensmittelinformationsverordnung tritt in Kraft
Der letzte offene Punkt war die Kennzeichnung von Allergenen bei loser Ware. Zu Beginn der Woche hat Bäckersohn Christian Schmidt in einer fränkischen Bäckerei in Berlin gezeigt, wie die in letzter Minute im Bundesrat entschiedene Verordnung über die Allergenkennzeichnung für lose Waren umgesetzt werden muss. Er verkaufte mehrere Backwaren und nahm den Ordner in die Hand, den die Fachverkäuferinnen durch ihre tägliche Arbeit auswendig kennen. Auch schon vor der Verordnung, erklärte Bäcker Seitz gegenüber Herd-und-Hof.de.
20 Millionen Kunden besuchen in Deutschland täglich eine Bäckerei und sind auf die Informationen angewiesen: Welche Backwaren gibt es ohne Milch? Wo ist Erdnuss verbacken? In fünf Fällen pro Jahr gibt es allergische Reaktionen, bei denen ein Krankenwagen gerufen werden muss. Diese letzten fünf Fälle will Bundesernährungsminister Schmidt mit der neuen Kennzeichnung verhindern.
Das aber ist nur ein Teil der neuen Lebensmittelinformationsverordnung, die morgen in Europa einheitlich in Kraft tritt. Der Handel ist mit dem Ergebnis zufrieden, weil es vor allen den kleinen und handwerklichen Betrieben ein Überleben sichert. Auch das gefürchtete „Chlorhühnchen“ aus den USA müsste gekennzeichnet werden – falls es jemals über den Atlantik kommt.
Nicht alles ist wirklich neu. Vieles wird den Verbrauchern auch mit den neuen Etiketten ein Rätsel bleiben. Etliche Firmen haben bereits die neuen Etiketten in Gebrauch. Wer noch Restbestände hat und heute noch abfüllt, darf die alten verwenden. Unternehmen, die ab morgen abfüllen, müssen zwingend die neuen Etiketten aufkleben.
Eines wird sich heute nicht ändern: Strittige Punkte werden auch künftig für Streitpunkte sorgen.
Lesestoff:
Ab dem 13. Dezember gibt es neue Lebensmittelinformationen
roRo, Bilder: roRo