Dehoga fordert sieben Prozent

Ernährung

Der Snack für unterwegs

Der Besuch im Restaurant ist nicht mehr für alle erschwinglich, der Snack für unterwegs ersetzt trotzdem das preiswert zu Hause geschmierte Butterbrot.

Systemgastronomie boomt
Nach einem Umsatzplus von 1,4 Prozent im vergangenen Jahr konnten Hotellerie und Gastronomie im ersten Halbjahr 2007 zwar noch um 0,4 Prozent zulegen, preisbereinigt sei aber ein Minus von 2,1 zu verbuchen, verkündigte Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), zur Anuga in Köln. Die Ertragssituation vieler Betriebe bleibe unbefriedigend und die Individualgastronomie kämpft weiter mit Umsatzeinbußen. Allein die Systemgastronomie boomt. Die Top 100 konnten mit einem Plus von 7,6 Prozent die beste Entwicklung seit 1995 verzeichnen. Um im Trend zu bleiben müsse sich der Markt vermehrt an die Menschen über 60 und 70 wenden. Die „Golden Oldies“ sind reisefreudig und verfügen über große Finanzmittel.

Ins Restaurant trotz höherer Preise
Im dritten Jahr hintereinander haben die Deutschen dem Außer-Haus-Markt trotz höherer Preise zu mehr Wachstum verholfen, stellte die Zentrale Markt- und Preisberichtsstelle ZMP mit. Die ersten sechs Monate bescherten der Branche ein Plus von 3,3 Prozent auf 21,5 Milliarden Euro. Die Zahl der Besucher stieg allerdings nur um ein Prozent auf 3,4 Milliarden. Das Umsatzplus resultiert lediglich aus den höheren Preisen.
Der Gesamtmarkt wuchs um ein Prozent. Das stärkste Wachstum verzeichneten dabei die Bäckereien mit 4,8 %, Schnellrestaurants mit 3,3 %. In der Bedienungsgastronomie wuchs die deutsche Küche mit 1,0 % stärker als die ausländische mit 0,4 Prozent. Um sich das Essen trotz gestiegener Preise zu leisten verzichten Besucher des öfteren auf Dessert oder Salatbeilage.

Mehr Wachstum durch reduzierten Steuersatz
Die Branche verfolgt seit längerem ein besonderes Anliegen: Lebensmittel aus dem Supermarkt, der Bäckerei oder vom Metzger werden mit dem reduzierten Steuersatz von sieben Prozent verrechnet. Das gleiche Lebensmittel im Restaurant oder beim Bäcker als Imbiss wird mit dem normalen Steuersatz von mittlerweile 19 Prozent bezahlt. Hingegen führen 21 von 27 EU-Mitgliedsstaaten für Hotellerie und Gastronomie ebenfalls den reduzierten Steuersatz, was die Dehoga auch für Deutschland fordert. Das wäre eine große Chance für mehr Wachstum und Beschäftigung, meint Hartges.
Die Branche erzielt mit einer Million Beschäftigten einen Umsatz von 57 Milliarden Euro.

roRo

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