Der Obst- und Gemüsemarkt

Ernährung

Obst- und Gemüse: Produktion und Handel

Weltweit wurden 2012 mit rund 800 Millionen Tonnen Gemüse (ohne Melonen) und etwa 730 Millionen Tonnen Obst nochmals über Vorjahresniveau produziert. Die Obsternte in der EU fiel mit 34 Millionen Tonnen etwa acht Prozent niedriger als 2011 aus. Selbst Zitrusfrüchte gelangten ins Minus. Bei Gemüse fiel die Erntemenge um drei Prozent niedriger aus und erreichte etwa 61 Millionen Tonnen.

Schuld waren Spätfröste und Hagel. In Deutschland hat sich das vor allem auf Stein- und Beerenobst ausgewirkt, deren Ernten um sieben Prozent sanken. Regional größere Schäden bei Äpfeln fielen jedoch wegen höherer Ernten in andern Regionen europaweit nicht ins Gewicht. Dafür sanken die Lagerbestände um vier Prozent.

Im Jahr 2012 stiegen die Lebensmittelpreise von niedrigem Niveau kommend an. 2,5 Prozent mehr mussten die Verbraucher an der Ladenkasse für Nahrungsmittel bezahlen. Die Haushaltsausgaben jedoch stiegen nur um ein Prozent. Für die GfK ein Zeichen, dass die Kunden gegensteuern: Sie kaufen günstigere Produkte, suchen günstigere Geschäfte auf oder reduzieren ihre Verzehrmengen. Vor allem Fleisch bekam das zu spüren. Es wurde um drei Prozent weniger nachgefragt als im Vorjahr. Gewinner sind die Discounter, die 2012 zugelegt haben.

Überdurchschnittlich stiegen die Preise für Obst und Gemüse um drei und vier Prozent. Dennoch war es ein „normales Jahr“. Die Branche hat sich vom EHEC-Skandal erholt und die zweistelligen Preiserhöhungen (Gurken + 12, Tomaten + 11 und Salat + 15) resultieren aus den Preistälern des EHEC-Jahres 2011.

In der Summe wurde ähnlich viel Obst und Gemüse gekauft wie im Vorjahr. Bananen und Kernobst waren aber die Verlierer. Die exotische gelbe Frucht hat ein Minus von mehr als fünf Prozent hingelegt. Beeren hingegen waren die Gewinner. Erdbeeren konnten im Konsum um sechs, Heidelbeeren um elf und Himbeeren um 17 Prozent zulegen.

In der Rangliste liegen dennoch Äpfel, Bananen und Orangen ganz vorne. Das Sommerwetter 2012 hat die Melonen wieder auf Platz sechs an den Erdbeeren vorrücken lassen.

Beim Gemüse liegen Tomaten, Möhren und Zwiebeln auf den ersten drei Plätzen. Die Gurke hat sich nach EHEC wieder erholt, konnte aber an den Zwiebeln auf Platz vier nicht mehr vorbeiziehen. Weißkohl fiel im letzten Jahr aus den Top Ten und hat sich auch 2012 verschlechtert. Die Champions sind am Weißkohl vorbeigezogen.

Roland Krieg; Foto: roRo

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