Der Trinkwasserflaschen-Hype

Ernährung

Water to go: Mehr Mode als Gesundheitseffekt

Der menschliche Körper braucht rund zwei Liter Flüssigkeit am Tag. Seit einigen Jahren ist es Mode geworden, nicht mehr ohne Trinkflasche aus dem Haus zu gehen und an der Bushaltestelle, im Auto oder im Park einen kräftigen Schluck zu nehmen. In der einen Hand das Handy, in der anderen das bis zu 50 Euro wertvolle Gefäß aus lebensmittelechtem Tritan ohne Blei, Phtalate und PCBs.

„Vor 30 Jahren hat man niemanden mit einer Wasserflasche in der Hand gesehen und es scheint heute mehr ein modisches Accessoire geworden zu sein“, argwöhnt Spero Tsindos.

In der heute erscheinenden Ausgabe des Australian and New Zealand Journal of Public Health hat der Wissenschaftler des Instituts für Ernährung an der La Trobe Universität Victoria die Gründe untersucht, warum die Menschen so an der Flasche hängen.

Demnach scheint die Trinkflasche selbst eine Währung für Coolness und Modernität geworden zu sein. Die Begründung ständig und überall Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um sein Gewicht kontrollieren zu können, hält er für falsch. „Trinken alleine führt nicht zu einer Gewichtsreduzierung“, so Tsindos. Ohne eine kalorienreduzierte Diät bleibt das Trinken folgenlos.

Für die Gewichtsreduzierung hat der Wasseranteil in der Nahrung einen größeren Effekt als die Nahrungsauswahl insgesamt. „Wir sollten die Menschen daran erinnern, dass Tee und Kaffee ebenfalls den Wasserhaushalt regulieren und das Koffein kein Wasserräuber ist.“ Die Menschen sollen durchaus ihren Wasserhaushalt ausbalancieren, müssten jedoch den Wassergehalt in unverarbeiteten Produkten wie Obst und Gemüse mit einbeziehen.

roRo

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