Deutsche Jugendliche mit ihrem Körper unzufrieden
Ernährung
Differenz zwischen gefühltem und tatsächlichem Körpergefühl
Die Weltgesundheitsorganisation hat in 39 Ländern Europas und in Nordamerika das Gesundheitsverhalten von Jugendlichen untersucht. Den Studienteil für Deutschland hat die Gesundheitswissenschaftlerin Prof. Dr. Petra Kolip von der Universität Bielefeld übernommen. Dort ist das „WHO Collaborating Centre for Child and Adolescent Health Promotion” angesiedelt. Fazit: Jedes zweite 15-jährige deutsche Mädchen und jeder dritte Junge in diesem Alter findet sich zu dick – selbst wenn sie objektiv gar nicht übergewichtig sind. „Damit sind die deutschen Jugendlichen traurige Spitzenreiter in Sachen Körperunzufriedenheit.“
Mädchen unzufriedener als Jungen
53 Prozent der Mädchen und 36
Prozent der Jungen gaben an, dass sie sich zu dick finden. Gemeinsam mit allen
anderen Ländern steigt die Unzufriedenheit mit steigendem Alter an. Dabei
weisen viele Unzufriedene ein normales Körpergewicht auf, was den
Gesundheitswissenschaftlern Sorge bereitet. Denn Folge der Fehleinschätzung
sind häufige Diäten, Unzufriedenheit und erhöhte psychische Belastung.
Dass deutlich mehr Mädchen mit
ihrem Körper unzufrieden sind, erklärt Dr. Kolip mit den körperlichen
Veränderungen in der Pubertät. In dieser Zeit runden sich die Hüften bei den
Mädchen und entfernen sie „vom gängigen Schlankheitsideal“. Jungen hingegen
nähern sich ihrem Ideal an, unterliegen jedoch auch vermehrt einem Körperkult.
„Nicht zuletzt verbreiten die
Medien ein unerreichbares Schlankheitsideal für Mädchen und ein athletisches
und muskulöses Körperideal für Jungen“, führt Dr. Kolip aus. Eltern, Freunde
und Lehrer sollten für diese Thematik sensibilisiert werden, so dass die
Jugendlichen sich besser selbst wahrnehmen können und einen gesunden Lebensstil
entwickeln.
roRo