Deutschlandweit Kelterzeit

Ernährung

Die Apfelernte hat begonnen

Bis Mitte September wird in allen deutschen Anbaugebieten der Startschuss für die Haupterntezeit in den Apfelplantagen und auf den Streuobstwiesen gegeben. Sonne und kühle Nächte haben schon jetzt dafür gesorgt, dass die Früchte leuchtend rot zum Genießen einladen. Über eine Million Tonnen Tafeläpfel werden in diesem Jahr für Deutschland erwartet, für die Apfelsaftherstellung werden zusätzlich circa 500.000 Tonnen Früchte von Streuobstwiesen erwartet, so die Ernteschätzungen der EU und des VdF Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V. Sammelstellen und Keltereien nehmen die geernteten Äpfel auf und die Keltereien verarbeiten sie direkt weiter. Bis in den November hinein, wenn auch die späten Sorten geerntet wurden, laufen die Maschinen in den Keltereien von Baden-Württemberg bis Schleswig-Holstein und Sachsen ununterbrochen. Der gewonnene Fruchtsaft wird dann zu Konzentrat verarbeitet oder in großen Tanks als Direktsaft gelagert, bis er für den Ver­braucher als klarer oder naturtrüber Apfelsaft abgefüllt wird.

Apfelernte
Die Apfelernte in der EU wird in diesem Jahr auf 10,8 Mio. Tonnen geschätzt. Insgesamt wird diese Ernte im Vergleich der letzten Jahre als gut eingestuft. Die Erwartungen für Deutschland liegen bei gut 1 Mio. Tonnen Tafeläpfel, was etwa der Höhe der letztjährigen Ernte entsprechen würde. Zusätzlich wird nach Schätzungen des VdF eine Streuobsternte von circa 500.000 Tonnen zu erwarten sein. Welche Menge von den Tafeläpfeln in die Verarbeitung geht, hängt vom Preisverlauf für Mostobst ab. Bei niedrigen Mostobstpreisen gelangt weniger Obst in die Keltereien. In den vergangenen Jahren wurden durchschnittlich circa 700.000 Tonnen Streuobst- sowie Tafeläpfel zu Fruchtsaft verarbeitet. Das entspricht einer Produktionsmenge von circa 500 Mio. Liter Apfelsaft. Bei einem jährlichen Apfelsaftverbrauch von circa 1.000 Mio. Liter stammt also etwa die Hälfte der zu Fruchtsaft verar­bei­teten Äpfel aus der Ernte in Deutschland.

Die besondere Frucht
Der Apfel ist immer schon eine ganz besondere Frucht gewesen. Mit ihm und um ihn ranken sich seit eh und je Geschichten und Sagen aller Art. Evas Apfel, der Zankapfel, der Reichsapfel oder der saure Apfel, in den man ab und an mal beißen muss – das sind nur ein paar Beispiele die belegen, dass der Apfel eben nicht nur einfach eine Frucht ist.
Auch seine Inhaltsstoffe zählen zu den Besonderheiten. Das englische Sprichwort „An apple a day, keeps the doctor away“ ist darauf zurückzuführen, dass der Apfel alle wertvollen Stoffe enthält, die der Körper benötigt, um gesund zu bleiben. Apfelsaft besteht aus 100 Prozent Frucht, sonst nichts, ob klar oder naturtrüb. Seine wertvollen Inhaltsstoffe und natürlich sein Geschmack haben ihn zu dem beliebtesten Fruchtsaft der Deutschen gekürt. 9,2 Liter trinkt jeder Bundesbürger pro Jahr. Damit liegt der Apfelsaft in der Beliebtheitsskala in Deutschland vor Orangensaft mit 8,0 Litern. Er gilt, vor allem in Kombination mit Mineralwasser als ausgezeichneter Durstlöscher und als natürliches isotonisches Getränk für Freizeit und Sport.
Wissenschaftliche Studien belegen, dass vor allem der naturtrübe Apfelsaft krankheitsvorbeugende Wir­kungen zeigen kann. Es wurden Zusammenhänge zur Vorbeugung von Krebs und Herz- und Kreis­lauf-Erkrankungen belegt. Neben Vitaminen und Ballaststoffen werden insbesondere den sekundären Pflanzenstoffen des Apfelsaftes krankheitsvorbeugende Wirkungen zugeschrieben. Fruchtsaft und damit auch Apfelsaft wird aufgrund seiner wertvollen Inhaltsstoffe von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) als pflanzliches Lebensmittel eingestuft. So kann beispielsweise eine von fünf Mahlzeiten Obst und Gemüse am Tag durch ein Glas mit 0,2 Liter Fruchtsaft ersetzt werden.

VdF setzt auf Mehrweg
Der VdF setzt bei seinen Fruchtsäften auf Glas, dem Urwerkstoff der Getränkeverpackungen. Glas ist wegen seiner Undurchlässigkeit und Neutralität aus gesundheitlicher und ökologischer Sicht ideal. Die Glasflasche kann Geruchs- oder Farbstoffe weder aufnehmen noch abgeben, weswegen der Apfelsaft immer noch nach Äpfeln schmeckt, auch wenn vorher Johannisbeer-Nektar in der Flasche war.
AbfuellanlageGlas kann bis zu 50 Mal wiederbefüllt werden und so ein Durchschnittsalter von sechs Jahren erreichen. Danach wird sie eingeschmolzen und zu einer neuen Glasflasche verarbeitet werden.
Zusammen mit stapelbaren Pfandkästen hat der VdF vor über 30 Jahren ein verbandseigenes Mehrwertsystem eingeführt, das rund 300 Fruchtsafthersteller in Deutschland verwenden. Das hat zu einer enormen Rationalisierung bei der Leergut-Rücknahme geführt.

apfel Maracuja Mojito VdFApfel-Maracuja-Mojito

Zutaten:
1 Limette, 1 TL brauner Zucker, 8 Minzeblätter (vorzugsweise türkische Minze), Crushed Ice, 150 ml Apfelsaft, 50 ml Maracujanektar, etwas Mineralwasser, 1 frische Maracuja, 1 Minzezweig
Zubereitung:
Limette heiß waschen und achteln. Mit Zucker in ein Glas geben und mit einem Mörser zerdrücken. Minze hinzugeben und ebenfalls leicht zerdrücken. Das Glas mit Crushed Ice füllen und mit Apfelsaft und Maracujanektar bis auf 2 Zentimeter unter den Rand aufgießen und umrühren. Mit Mineralwasser fertig stellen, mit Frucht und Minzezweig garnieren.

Lesestoff:
Hier finden Sie eine Betriebsreportage von Herd-und-Hof.de über einen rheinischen Apfelbauern.

VdF (Text und Fotos) / roRo

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