Die Motivation der Nahrungswahl
Ernährung
Teagasc-Forschung zur Nahrungswahl und Gesundheit
Teagasc, die irische Behörde zur Entwicklung von Landwirtschaft und Ernährung, hat zusammen mit der Universität Cork die Motivation von Kaufentscheidungen im Lebensmittelbereich untersucht. Hintergrund ist die Kluft zwischen steigendem Gesundheitsbewusstsein sowie steigendem Konsum von Obst und Gemüse, und dem gleichzeitigen Anstieg von ernährungsbedingten Krankheiten. Diese sollen in Irland in den nächsten zehn Jahren um 40 Prozent zunehmen.
Komplexe
Abläufe
Anscheinend greifen die Gesundheitstipps nicht. Daher haben sich Lucy McKeown und Dr. Sinéad McCarthy von Teagasc und Dr. Mary McCarthy von der Universität Cork die Motivation von Konsumenten angeschaut, Nahrungsmittel zu kaufen. Täglich fällt eine Vielzahl an Entscheidungen, was gekauft und was gegessen werden soll. Unbewusst spult der Konsument Erfahrungen und erlernte Regeln ab, die über Kriterien wie Preis, Geschmack, persönliche Stimmung, Wetter, Freundeskreis oder Image der Ware in das Ergebnis „Kaufen oder nicht kaufen“ mündet.
Kategorien ansprechen
Die
Verbraucher wurden in drei Kategorien klassifiziert. Die „unbedarften Jungen“
stellen rund 17 Prozent der Bevölkerung, die Generalisten stellen mit 46
Prozent den größten Teil und die übrigen 37 Prozent gelten als
„Gesundheitsbewusste Ältere“.
Geschmack
ist bei den Jungen und Generalisten die stärkste Auswahlkomponente mit rund 41
Prozent der Nennungen. Die älteren Gesundheitsbetonten wählen nach Geschmack
erst an zweiter Stelle aus und priorisieren mit 46 Prozent Gesundheitsfaktoren
bei der Nahrungswahl. Convenience und Preisgestaltung sind bei den „Jungen“
bedeutender als bei den anderen Bevölkerungsteilen, Gewicht und Stimmung
spielen nirgendwo eine wirkliche Rolle, so die Ergebnisse.
Daraus
leiten die Forscherinnen Politikempfehlungen ab. Die „junge Generation“ ist
überwiegend männlich und bedarf einer besonderen Ansprache, um eine gesunde
Nahrungsauswahl und einen gesunden Ernährungsstil zu treffen. Auch für die
Lebensmittelindustrie gibt es eine Kernaussage: Was gesund sein soll, muss auch
schmecken.
Lesestoff:
TResearch Vol 6, Number 4, Winter 2011, p. 30 www.teagasc.ie
roRo; Foto: Teagasc