Die richtige Kinderernährung
Ernährung
Gesundes Essen kommt nicht von allein
Eltern spielen eine immens wichtige Rolle bei der Entwicklung des Essverhaltens bei Kindern. Versuche allerdings, dem kleinen Nachwuchs das „Richtige“ beizubringen, kehrt sich oft in das Gegenteil um, schreibt Psychologe Prof. David Benton von der University of Wales im britischen Swansea.
Verhaltenswandel
Viele Kinder werden zwischen dem 18. und 24. Monat zu „unruhigen Essern“ und beginnen damit einen langandauernden Kleinkrieg zwischen sich und den Eltern über das richtige Essen. Da gibt es Kinder, die einmal eine große Bandbreite an Nahrung inklusive Obst und Gemüse zu sich genommen haben, dieses aber jetzt zu verweigern beginnen. Andere, die gegenüber neuen Geschmäckern aufgeschlossen waren, beginnen eine Furcht vor bestimmten Lebensmitteln (Neophobie) zu entwickeln. Für Eltern sind solche Verhaltensweisen äußerst stressreich und ermüdend. Oft wird dann gleich auf das Lebensmittel, das den Stress verursacht verzichtet.
Prof. Benton tröstet die Eltern, nicht zu verzweifeln: „Das ist eine ganz normale Verhaltensäußerung“, erklärt er. „Es ist ein Überlebensmechanismus. Wenn die Kinder beginnen, herumzulaufen, dann entmutigt Neophobie sie Lebensmittel zu essen, da sie möglicherweise giftig sind. Das bedeutet nicht, dass die Kinder schlechte Esser sind und normalerweise wachsen sie aus diesem Alter wieder heraus. Aber für die Eltern, die ihre Kinder an gesunde Nahrung gewöhnen wollen ist es hart.“ Druckmittel wie die Verweigerung bestimmter Nahrung oder als Belohnung für das Aufessen, hält Benton für einen schlechten Ratgeber. „Einschränkungen für bestimmte Nahrungsmittel, erhöhen das Verlangen danach. Andererseits. Zwingen sie nicht ihre Kinder zu essen. Das erhöht nur den Widerstand gegen diese Nahrungsmittel.“ Belohnungen wirken ebenso kontraproduktiv, weil die Kinder lernen, die Süßigkeit als Belohnung zu lieben und nicht das Gemüse, das sie für die Belohnung aufessen mussten.
Vorbild sein
Die heranwachsenden Kinder lernen am meisten von den Vorbildern, die sie umgeben. Dazu gehören neben den Eltern auch die Geschwister, Verwandten und Lehrer. Sie alle prägen, was Kinder mögen oder nicht mögen. So auch das Ernährungsmuster für eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Allerdings gibt der Psychologe auch zu, dass es einfacher gesagt, als getan ist, Er fordert die Eltern zur Geduld auf, neue Geschmäcker auszutesten und zu etablieren. Je mehr ein Kind einer bestimmten Nahrung ausgesetzt ist, desto wahrscheinlicher wird es diese dann auch zu sich nehmen. Gegenüber Erwachsenen braucht ein Kind zwischen 11 und 90 Mal mehr Zeit, etwas neues anzunehmen. „Der Wechsel von flüssiger zu fester Nahrung bringt immer Widerstände mit sich.“ Kleinkinder lernen aber, wenn sie erkennen, dass andere Gemüse verzehren und sich dabei wohlfühlen. Aus Literaturstudien hat er folgende Tipps vorbereitet:
Die Arbeit ist erschienen in : Benton D: Role of parents in the determination of the food preference of children and the developement of obesity. International Journal of Obesity. 28; 858 – 869
roRo