EFSA setzt TDI von Bisphenol A herunter

Ernährung

Gutachten zur Neubewertung von Bisphenol A liegt vor

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat die Risiken von Bisphenol A (BPA) in Lebensmitteln neu bewertet und schlägt vor, die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge (TDI) im Vergleich zu ihrer vorherigen Bewertung aus dem Jahre 2015 deutlich zu senken. Die Schlussfolgerungen der EFSA zu BPA werden in einem wissenschaftlichen Gutachtenentwurf erläutert, der bis zum 8. Februar 2022 zur öffentlichen Konsultation steht. Alle interessierten Kreise werden ermutigt, sich an der Konsultation zu beteiligen.

Beim TDI-Wert handelt es sich um die geschätzte Menge eines Stoffs, die ein Mensch lebenslang täglich aufnehmen kann, ohne dass ein nennenswertes Risiko für die Gesundheit besteht. In ihrer Risikobewertung von BPA aus dem Jahre 2015 legte die EFSA eine vorläufige TDI von 4 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag fest.

In ihrem am Mittwoch veröffentlichten Entwurf zur Neubewertung von BPA hat das Expertengremium der EFSA für Lebensmittelkontaktmaterialien, Enzyme und Verarbeitungshilfsstoffe (CEP) eine TDI von 0,04 Nanogrammen pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag festgelegt. Die Herabsetzung der TDI ergibt sich aus der Auswertung von Studien, die seit 2013 bis 2018 in der Literatur erschienen sind, insbesondere jene, die auf schädliche Auswirkungen von BPA auf das Immunsystem hinweisen. In Tierstudien wurde ein Anstieg der Zahl der „T-Helferzellen“ beobachtet, einer Art weißer Blutkörperchen, die eine Schlüsselrolle bei den zellulären Immunmechanismen spielen und die, wenn sie erhöht sind, zur Entwicklung allergischer Lungenentzündungen führen können.

Durch den Vergleich der neuen TDI mit Schätzungen der ernährungsbedingten BPA-Exposition der Verbraucher kommt die EFSA zu dem Schluss, dass sowohl Menschen mit mittlerer als auch hoher BPA-Exposition in allen Altersgruppen die neue TDI überschreiten, was auf Gesundheitsbedenken hinweist.

Dr. Claude Lambré, Vorsitzender des CEP-Expertengremiums, sagte: „Dieser aktualisierte Entwurf ist das Ergebnis einer gründlichen Bewertung über mehrere Jahre. Wir haben einen systematischen Ansatz zur Auswahl und Bewertung der verfügbaren Evidenz verfolgt. Die neuen wissenschaftlichen Studien, die in der Literatur erschienen sind, haben uns dabei geholfen, wichtige Unsicherheiten über die Toxizität von BPA auszuräumen.“

Lesestoff:

Die EFSA fordert alle interessierten Kreise auf, ein Feedback zu ihrem Gutachtenentwurf einzureichen. Kommentare können bis 8. Februar 2022 eingereicht werden. https://connect.efsa.europa.eu/RM/s/publicconsultation2/a0l1v00000E8BRD/pc0109

roRo

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