Ein Bauer und 132 Konsumenten
Ernährung
Züchtung und Technik haben Produktivität deutlich erhöht
Immer mehr Menschen werden von einem Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche ernährt. Ein Landwirt erzeugte im Jahr 1900 so viele Nahrungsmittel, dass er etwa 4 Personen ernähren konnte. Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) mitteilt, kann ein Landwirt heute sogar 132 Personen ernähren.
Dank der erheblichen Ertragssteigerungen durch Züchtung und Anbautechnik liegt der Hektarertrag für Weizen zum Beispiel heute mit durchschnittlichen 81 Dezitonnen (dt) pro Hektar mehr als viermal so hoch wie vor gut 100 Jahren, als noch durchschnittlich rund 18,5 dt (Durchschnitt der Jahre 2004 bis 2009) pro ha eingefahren wurden.
Trotz dieser starken Produktivitätssteigerung blieb Deutschland stets ein Nettoimportland an Agrar- und Ernährungsgütern. 1900 lag der Selbstversorgungsgrad bei Nahrungsmitteln bei 87 %. Am Anfang des 21. Jahrhunderts (2009/10) liegt der deutsche Selbstversorgungsgrad bei etwa 88 %, bei starken jährlichen Schwankungen.
Die enorme Erzeugungssteigerung hat ihre Ursachen im Einsatz von produktionssteigernden Betriebsmitteln und in der Mechanisierung der Landwirtschaft. Arbeitskräfte wurden durch arbeitssparende Betriebsmittel, vor allem Maschinen, ersetzt. Anstatt von Zugtieren kamen motorisierte Maschinen zum Einsatz. Heute bestimmen immer mehr Informations- und Kommunikationstechniken den Technikeinsatz in der Landwirtschaft. Präzisionslandwirtschaft, computergesteuerte Produktionsprozesse, integrierte Nahrungsmittelketten und Melkroboter sind Stichworte für die moderne Landwirtschaft von heute.
RLV