Energy-Drinks sind schlecht für lange Autofahrten

Ernährung

Diplomarbeit über Energy-Drinks ausgezeichnet

Sorgen Energy-Drinks für einen Energieschub? Nicht bei langen Autofahrten! Zu diesem Ergebnis kam Eva Schnabel vom Institut für Pschychologie der Universität Würzburg bei ihrer Diplomarbeit.

Koffein und Dextrose: Kein guter Mix
Koffein und Dextrose sind die beiden Hauptbestandteile der üblichen Energy-Drinks. Die Psychologin hat untersucht, welche Auswirkungen diese Substanzen bei einer langen, monotonen Autofahrt haben: Die Testfahrer bekamen am späten Abend oder in der Nacht Getränke, die Koffein und Dextrose in verschiedenen Konzentrationen enthielten. Dann absolvierten sie ihre Fahrten im Fahrsimulator. Jeder Proband musste drei Mal zwei Stunden lang fahren, unterbrochen von je einer halbstündigen Pause.
Dabei zeigte sich: Fahrer, die geringe Mengen Koffein zu sich genommen hatten, ermüdeten weniger schnell und konnten besser die Spur halten. Wurde das Koffein aber mit Dextrose kombiniert, fielen diese positiven Effekte weg – und zwar umso stärker, je mehr Dextrose die Getränke enthielten. Als die forscher wiederum die Koffein-Dosis erhöhten, hob das die negative Wirkung der Dextrose teilweise auf.
Die Experimente machten aber auch deutlich: Nach jeder halbstündigen Unterbrechung der Fahrt waren die Probanden wieder genau so wach wie zu Beginn des Versuchs.

Kaffee trinken oder Pause machen
„Energy-Drinks, die neben Koffein viel Dextrose enthalten, sind demnach zur Leistungssteigerung bei mehrstündigen Autofahrten nicht zu empfehlen“, lautet das Fazit von Eva Schnabel. Ein einfacher Kaffee oder eine kurze Pause seien in jedem Fall vorzuziehen, wenn der Fahrer merkt, dass er müde wird. Die Diplomarbeit „Wirkung von Koffein und Dextrose auf Fahrverhalten und Fahrerzustand“ gewann den zweiten Platz des Förderpreises „Sicherheit im Straßeverkehr“ der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege. Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert.
Eva Schnabel arbeitet am Interdisziplinären Zentrum für Verkehrswissenschaften der Uni Würzburg an einem Forschungsprojekt mit, dass die EU finanziert: „Driving under influence of drugs, alcohol and medicines (DRUID)“

Uni Würzburg

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