EP will „Klonfleisch“ neu verhandeln

Ernährung

Kein Handelsstreit bei Klonverbot?

Am Mittwoch bedauerte Gianni Pitella, Vizepräsident des Europaparlaments, das Scheitern der „Novel Food“-Verordnung, weil sich keine Einigung über Produkte von geklonten Tieren erzielen ließ. Die Kommission solle mit einem neuen Vorschlag das Thema schnell erneut zur Verhandlung bringen.
Das Scheitern der Verhandlungen vernachlässige den Kundenwunsch, wissen zu wollen, was man esse. Das Parlament werde keinem Kompromiss zustimmen, der dieses Grundrecht unterminiere.
Derweil hat die niederländische Berichterstatterin Kartika Liotard von der Vereinigten Linken im Europäischen Parlament ein „internes Papier“ der EU-Rechtsabteilung gefunden, das in seinem Paragrafen 32 einen Ausweg aus dem möglichen Handelskonflikt mit den USA aufzeigt. Die Einigung über Produkte von geklonten Tieren kam nämlich nicht zustande, weil die EU befürchtet, bei einem Verbot käme es zu einem Handelsstreit mit den USA. Dort sind solche Produkte auf dem Markt.
Demnach dürfe ein Verbot ausgesprochen werden, wenn das Produkt auf ethische Bedenken bei Verbrauchern stößt. Rund 77 Prozent der europäischen Verbraucher lehnen Produkte von geklonten Tieren ab. Liotard will das Parlament mit dem Papier konfrontieren und sicher stellen, dass alle Mitgliedsstaaten davon auch Kenntnis erhalten haben.
Hingegen führte ein Sprecher des ungarischen Ministers Enikö Györi an, dass in dem zitierten Papier auch Bedenken bei einem Handelsbann ausgeführt würden.
Die Bundesregierung hat unterdessen am Mittwoch im Ernährungsausschuss einen Antrag der SPD abgelehnt, Produkte von geklonten Tieren generell zu verbieten. Als Begründung gab sie an, es gebe keinen Handlungsbedarf. Aus ethischen Gründen sei sie aber auch gegen das Klonen von Tieren.

roRo

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