Erdbeeren: Spät, aber sie sind da

Ernährung

Erdbeeren aus Folien und Gewächshaus starten die Saison

Erdbeeren aus inländischer Produktion lassen in diesem Jahr auf sich warten. Denn durch das kalte und auch sehr dunkle Frühjahr hinkt die Vegetation deutlich hinterher, teilt die Agrarmarkt-Informations Gesellschaft mit.

Nur Erdbeeren die geschützt in Gewächshäusern oder Folientunneln kultiviert werden, konnten der Witterung trotzen. Allerdings hält sich hier das Angebot in Grenzen. Auf den geschützten Anbau entfällt in Deutschland nur eine Fläche von rund 400 ha. Die Freilandfläche ist mit 14.600 ha weitaus größer. Allerdings kommt Mitte Mai ganz allmählich auch im Freiland die Ernte auf Touren. Denn in den unter Folie geschützten Freilandkulturen werden aktuell die ersten Früchte reif, zumindest in den frühen Anbaugebieten im Südwesten Deutschlands. Somit wird in den kommenden Wochen das Angebot ansteigen. Bis jedoch flächendeckend in ganz Deutschland die Freilandernte beginnt, geht noch etwas Zeit ins Land. Das wird nämlich erst im Laufe des Junis der Fall sein. Die Verzögerung hat jedoch auch etwas Gutes: Die Saison hat zwar später begonnen, wird dafür aber auch länger dauern.

Verbrauch legt zu

Erdbeeren sind in Deutschland hinter den Äpfeln die zweitwichtigste Obstkultur. Im vergangenen Jahr konnten auf einer Fläche von rund 15.000 Hektar rund 156.000 Tonnen der roten Früchte geerntet werden. Deutschland ist damit hinter Spanien und Polen drittwichtigster Erdbeerproduzent innerhalb der EU. Hinsichtlich der Importe hat Deutschland jedoch die Nase vorn und zählt mit einer Importmenge von 108.300 t zu den größten Abnehmern innerhalb der EU. Der Selbstversorgungsgrad lag im zurückliegenden Jahr bei 63 %, das heißt fast zwei Drittel der gehandelten Erdbeeren kamen aus Deutschland. Das war vor zehn Jahren noch nicht der Fall. Denn damals waren die deutsche Anbaufläche mit 10.400 ha und die Produktion mit 95.300 t weitaus kleiner. Aus diesem Grund war Deutschland darauf angewiesen größere Mengen an Erdbeeren (2003: 117.700 t) einzuführen, um den Bedarf zu decken. In der Zwischenzeit sind Anbau und Produktion gestiegen, und seitdem greifen die Verbraucher beim Einkauf stärker zu. Aß jeder Einwohner in Deutschland im Jahr 2003 rund 2,5 kg, waren es im Jahr 2012 rund drei Kilogramm.

AMI; Foto: roRo

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