Erfolgreiche Nachfrage nach Gänsen

Ernährung

Heimische Weidegansproduktion steigt

Den ersten Höhepunkt hat die junge Gänsesaison mit dem Martinstag gerade erst hinter sich. Die nächsten Wochen noch hat das Geflügel Saison. Weil die Verbraucher nach heimischen Weidegänsen fragen, haben die Landwirte reagiert. Von Januar bis August hat Marktinfo Eier & Geflügel (MEG) 902.032 eingestallte Gänseküken gezählt. Das sind acht Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Frische, deutsche Gänse kosten in diesem Jahr 0,41 Euro je Kilogramm mehr und durchschnittlich 11,80 Euro je kg. Die Preisspanne ist aber erheblich und reicht von 8,50 bis 15,90 Euro je kg. Regional gibt es bei Gänsehaltern unterschiedliche Preisvorstellungen. Am teuersten sind Bio-Gänse und die in der Nähe von Ballungsräumen.
Die Abgabepreise von der Schlachterei aber stehen unter Druck und gaben in diesem Jahr bereits um 0,45 Euro nach. Der Lebensmitteleinzelhandel muss im Durchschnitt 8,73 Euro je kg hinblättern. Der Druck kommt von den Importen. Die Deutschen liegen beim Verzehr mit 300 Gramm je Kopf und Jahr beim Konsum unverändert stabil. Die steigende Nachfrage nach heimischer Nachfrage hat zwar den Selbstversorgungsgrad auf 17,5 Prozent (4.500 Tonnen) erhöht, doch der große Rest kommt noch immer aus dem Ausland – vor allem aus Polen und Ungarn.

Die Weidegans hat Zeit

„Schmackhaftes Fleisch und wenig Fettgewebe“ – das sind die Qualitätsmerkmale der langsam wachsenden Weidegans aus Deutschland, die in diesem Jahr auch wieder von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen empfohlen wird. Ohne Angaben wie „(bäuerliche) Freilandhaltung“ kommen die Gänse meist aus der Intensivhaltung, in der die Tiere zwangsgemästet werden.
Die Weidegans hat einen rechtlichen Rahmen. Nur sie darf mit „Freilandhaltung“, bäuerliche Freilandhaltung“ und „Bäuerliche Freilandhaltung, unbegrenzter Auslauf“ beworben werden. Unter diesem Etikett haben die Tiere zwischen vier und zehn Quadratmeter oder eben unbegrenzt Auslauf. Trotz Steigerung der Produktion, liegt die Nachfrage aber über dem Angebot. Ähnlich klingende Bezeichnungen wie „bäuerliche Aufzucht“ und „tiergerechte Haltung“ sind nicht geschützt und sagen nichts über die wirkliche Haltung aus.
Vorteile bietet der Gänsekauf direkt ab Hof. Auf dem Wochenmarkt empfiehlt die Verbraucherzentrale nachzufragen, denn oft werden auch zugekaufte Produkte verkauft. Wer im Supermarkt kauft, kann mit einer deutschen Gans Gänsestopfmast und Lebendrupf vermeiden. Das Stopfen ist in Polen, Frankreich und Bulgarien hingegen erlaubt.

roRo

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