Ernährungssicherheit in Benin und Togo
Ernährung
Müller eröffnet Grünes Zentrum in Cotonou
Benin und Togo sind zwei schmale Staaten in Westafrika mit einem Küstenstreifen am Golf von Guinea. Dort liegt auch Cotonou, die Hauptstadt Benins. Beide Länder gehören zu den Least Developed Countries (LDC) und Bundesentwicklungsminister Gerd Müller befindet sich seit dem 02. Januar auf einer fünftägigen Reise durch die beiden Länder. Am Sonntag hat er in Cotonou eines der 13 weltweit „Grünen Zentren“ der deutschen Entwicklungspolitik eröffnet.
Die Grünen Zentren sollen Innovationsprozesse einleiten und die Aus- und Weiterbildung fördern. Nichtregierungsorganisationen sollen an den Grünen Zentren beteiligt sein und neben modernem Wissen steht das tradierte regionale Wissen auf der Agenda. Informelle Märkte sollen mit ihrer Tragfähigkeit im ländlichen Raum kein Hindernis für die Arbeit sein. Als Auswahlkriterien für ein Grünes Zentrum stehen die Bedarfslage im Land und die Interessenslage der Regierung im Fokus. Hilfreich für die Gründung eines Grünen Zentrums sind laufende Entwicklungsprogramme und die Anbindung an bestehende Ausbildungszentren. Ziel der Zentren ist die Erhöhung der Eigenversorgung und die größere Unabhängigkeit von Weltmarktpreisen.
In Benin geht es vor allem um den Anbau von Reis zur Nahrungssicherheit. Heute wird Müller in Togo den ersten dualen Ausbildungsgang zum Zweiradmechaniker eröffnen: „„Togo ist jung und dynamisch: Jeder Dritte ist zwischen 15 und 24 Jahre alt. Es braucht deshalb nicht nur moderne Technik und gute Rahmenbedingungen, sondern vor allem die Menschen: gut ausgebildete Arbeitskräfte. Investitionen in gute Berufsausbildung sind Investitionen in die Zukunft Togos!“
Benin
Das Land zeichnet sich zwar durch eine relativ stabile Demokratie aus, das Wirtschaftswachstum kann allerdings nicht mit der stark wachsenden Bevölkerung mit einer Rate von 2,7 Prozent mithalten. Korruption und Defizite im öffentlichen Finanzmanagement behindern Reformen. Benötigt werde ein Wirtschaftswachstum von mindestens sieben Prozent jährlich. In den vergangenen Jahren lag es zwischen 3,3 und 6,5 Prozent. Mit Einführung einer Schulpflicht hat sich die Einschulungsrate auf 95 Prozent gebessert. Damit soll die Analphabetenrate von nahezu 60 Prozent gesenkt werden. Benin ist wirtschaftlich vom großen Nachbarn Nigeria im Osten abhängig. Die Landwirtschaft muss die Abhängigkeit vom Baumollanbau überwinden. In Projekten unterstützt Deutschland die Bauern beim Anbau von Reis, Gemüse und bei der Produktion von Sheabutter.
Togo
Togo hat Fortschritte in der Demokratisierung erzielt. Die Präsidentschaftswahlen 2010 und 2015 sowie die Parlamentswahlen 2007 und 2013 gelten zwar als „ausreichend fair“, doch droht Gefahr durch die Opposition in Togo, die das anders bewertet. Daher steht nach nahezu 40 Jahren Diktatur eine „gute Regierungsführung“ im Vordergrund der Zusammenarbeit. Vor allem die Bevölkerung in den nördlichen Landesteilen lebt in extremer Armut. Zwischen 1985 und 2014 hat sich die Bevölkerung von 3,2 auf 7,1 Millionen mehr als verdoppelt. Die auf Eigenbedarf ausgerichtete Landwirtschaft bietet kaum zusätzliche Einkommenschancen. Viele junge Menschen wandern in die Hauptstadt Lomé ab wo mittlerweile jeder Zehnte in Togo lebt. Ein Problem in Togo ist der Raubbau an den Ressourcen. Mittlerweile wurden mehr als 70 Hektar Wald zur Gewinnung von Energieholz aufgeforstet und Kooperativen zur Produktion energiesparender Herde gegründet.
roRo; VLE