Erntefrisch und Tiefgefroren
Ernährung
Tiefkühlgemüse gewinnt an Bedeutung
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Pur und verarbeitet
Das dti ermittelte rund 464.000 Tonnen Tiefkühlgemüse, das über den Ladentisch wanderte. Am meisten kaufen Konsumenten naturbelassenes Gemüse, nämlich 255.600 Tonnen. Im Trend liegen Gemüsezubereitungen wie Pfannen- und Buttergemüsegerichte, deren Absatz mittlerweile bei 100.000 Tonne liegt. Auch Kräuter haben es in die Statistik geschafft. Tiefgekühlter Schnittlauch, Petersilie, Dill und Knoblauch erreichen zusammen mehr als 11.800 Tonnen Absatz und schaffen in der Umsatzsteigerungstabelle mit sechs Prozent den dritten Platz hinter Spinat ( + 7,4 %) und Fischfilet natur (+ 6,6 %). Hier schlagen die privaten Verbraucher zu, die ihren Absatz von 4.000 auf 4.700 Tonnen erhöht haben.
Zwei Drittel des TK-Gemüse geht direkt an privaten Konsumenten. Sie kaufen 291.300 Tonnen über den Lebensmittelhandel oder lassen es sich durch die Heimdienst ausliefern. Der private Verbrauch kommt damit auf 3,5 Kilo, der Verbrauch in Hotellerie und Gastronomie auf 2,1 Kilo je Person und Jahr.
Schockfrosten für die Erntefrische
Über Tiefkühlkost wird nicht mehr so oft die Nase gerümpft wie in der Vergangenheit. Gemüse auf dem Wochenmarkt gilt zwar immer noch als frisch – doch oft konserviert die Schockfrostung die Nährstoffe zwischen Feld und Magen schneller und besser. Tiefgefrorene rohe Bohnen haben einen höheren Vitamin C-Gehalt als rohe erntefrische, so eine Analyse der Universität Hamburg. Im zubereiteten, gegarten Zustand ist kaum ein Unterschied vorhanden. Bei Rosenkohl liegen die erntefrischen Röschen auch nach der Garung leicht im Vorteil. Am Feldrand haben grüne Bohnen zwar eine deutlich höhere antioxidative Kapazität als die gefrorenen Schoten, gegart, also im genussfertigen Zustand, liegt der Unterschied bei nur noch einem Prozent.
Die Schockfrostung ist der Grund für die gute Nährstoffkonservierung. Bei bis zu minus 40 Grad Celsius bleiben die Eiskristalle zwischen den Zellen klein. Die Zellwand wird nicht zerstört und die Zelle behält ihre Vitamine und Mineralien.
Absatzstatistik Tiefkühlkost in Tonnen (2007) | ||||||
|
LEH (Privat) |
Großverbraucher | ||||
Produkt |
2006 |
2007 |
+/- |
2006 |
2007 |
+/- |
Rohgemüse |
142.232 |
146.210 |
0,7 % |
148.505 |
155.570 |
4,8 % |
Gemüsezubereitungen |
146.166 |
145.133 |
- 0,7 % |
15.008 |
16.751 |
0,4 % |
Obst, Obstsäfte |
18.160 |
18.081 |
- 0,4 % |
48.119 |
48.388 |
0,6 % |
Fisch, Krustentiere |
186.906 |
198.079 |
6,0 % |
97.550 |
101.823 |
4,4 % |
Kartoffelerzeugnisse |
223.377 |
215.745 |
- 3,4 % |
194.961 |
193.732 |
- 2,1 % |
Backwaren insgesamt |
191.351 |
198.210 |
3,6 % |
361.446 |
370.009 |
2,4 % |
TK-Gerichte |
291.598 |
293.238 |
0,6 % |
112.741 |
113.565 |
0,7 % |
Snacks |
60.655 |
55.670 |
- 8,2 % |
127.064 |
134.655 |
6,0 % |
Fleisch und Wild (roh) |
50.526 |
50.052 |
- 0,9 % |
174.607 |
176.713 |
1,2 % |
Q: dti (nur Auswahl; roRo); Alle Zahlen: www.tiefkuehlkost.de |
roRo; Grafik: dti; Foto: roRo