Ess-Trends gehen in die Lüfte

Ernährung

Essen in 10.000 Meter Höhe

1927 hat Imperial Airways auf dem Flug von London nach Paris erstmals ein Bordmenü präsentiert. Essen an Bord eines Flugzeugs gehört heute zum üblichen Standard großer Fluggesellschaften. Fluggäste nehmen ihre Essensvorlieben auf dem Steigflug in 10.000 Meter Reisehöhe mit und werden von den Küchen- und Designteams genau beobachtet und nach ihren Wünschen befragt.

„Wir schauen uns das Feedback unserer Fluggäste regelmäßig an, denn dadurch wissen wir, welche Gerichte besonders beliebt sind und können unsere Speisekarte an kulinarische Vorlieben anpassen“, sagt Mark Tazzioli. Er ist „Head Chef and Menu Design Manager“ bei British Airways (BA), dem Nachfolger von Imperial Airways.

Der Geschmackssinn ist in den großen Höhen um 30 Prozent beeinträchtigt. Doch wollen die Gäste in der Luft meist auch das, was sie auf der Erde lieben. So ist authentische und regionale Küche auch über den Wolken gefragt. BA hat für seine Routen 18 regionale Menüs zusammengestellt. Bei japanischen Gerichten wird sogar auf die richtige Reissorte geachtet.

Mehr als zehn Prozent der Mahlzeiten sind Spezialmenüs wie glutenfreie, laktosefreie, vegane, koschere oder Halal-Produkte. Gesunde und leichte indo-chinesische Speisen sind bei Reisenden aus Indien sehr beliebt.

Auf allen Transatlantikrouten ist das Steak sehr populär. Direkt nach dem Braten wird das Fleisch schockgefroren, um für den Höhengenuss das volle Aroma zu bewahren. Anspruchsvoll ist auch das Zubereiten der Soße, die im oberen Teil der Troposphäre ihre sämige Konsistenz bewahren muss.

Nahezu alles ist möglich. Nahezu, grenzt Mark Tazzioli ein: „Ein Straußen-Steak können wir beispielsweise nicht servieren, denn das Fleisch würde in der Luft zäh wie eine Schuhsohle werden.“

roRo; Foto: BA

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