EU-Ombudsmann mahnt EFSA
Ernährung
EFSA muss Interessenskonflikte vermeiden
Nichtregierungsorganisationen kritisieren die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA, weil sie Interessenskonflikte hervorrufe. Personell sei die EFSA mitunter durch Lobbyarbeiter besetzt.
Am Mittwoch hat der EU-Ombudsmann die EFSA aufgefordert, „Drehtür-Fälle“ zu vermeiden. Im konkreten Fall ging es um eine EFSA-Abteilungsleiterin, die im Jahr 2008 zu einer Biotechnologie-Firma gewechselt ist. Darüber hatte sich ein Institut aus Deutschland beschwert.
Konkret ging es um Suzy Renckens, die bei der EFSA Leiterin der Abteilung Gentechnik war und im März 2008 offiziell bei einer Expertenanhörung für die Schweizer Firma Syngenta auftrat. Dort arbeitete sie, so die Beschwerde, inzwischen als „Head Biotech Regulatory Affairs“ für Afrika, Europa und den Nahen Osten. Es entstand der Verdacht, dass sie Entscheidungen der EFSA für die Interessen des Konzerns hätte beeinflussen können.
Die EFSA verneinte das, weil Renckens keine Entscheidungsbefugnisse gehabt hätte, doch der Ombudsmann kommt zu dem Schluss, dass diese Bewertung nicht gründlich genug gewesen ist.
Ohne sich auf diesen speziellen Fall zu beziehen, wurde die EFSA aufgefordert, Regeln und Verfahren in künftigen „Drehtür-Fällen“ besser anzuwenden. Bereits Verhandlungen bei entsprechenden Arbeitsangeboten könnten einen Interessenskonflikt heraufbeschwören.
roRo