EU schützt Aischgründer Karpfen
Ernährung
Aischgründer Karpfen g.g.A
Der Aischgrund war schon im Mittelalter wegen seiner Teichwirtschaft berühmt. Vor allem die Karpfen deckten den reichen Fischbedarf der Klöster entlang der Linie Neustadt an der Aisch bis Erlangen. Schlechter Boden und ein hoher Grundwasserstand ließ auch kaum etwas anders als Teiche zu. Außerdem war Fisch im 13. und 14. Jahrhundert teurer als Fleisch und die Karpfenhaltung daher besonders lohnend.
Die erste Beschreibung des Aischgrundes und seiner Teiche geht auf den Bischof Johannes Dubrav von Ölmütz (1486 – 1553) zurück. Der Karpfen aus dem Aischgrund kam nicht nur bei den Reichen auf den Tisch, sondern wurde auch bei den Ärmsten aufgetischt. Die Teiche gehörten zum Kloster Bamberg.
Im Gegensatz zum fränkischen Karpfen war der Aischgründer „hochrückiger“ und galt bald als Regionalrasse. Der Karpfen gedeiht in den Aischgründer Gewässern besonders gut, denn sie gelten mit einer Jahresdurchschnittstemperatur um neun Grad Celsius als wärmstes Teichbaugebiet Deutschlands. In anderen Regionen begrenzen niedrigere Temperaturen die Karpfenzucht. Im Aischgrund ist es eher die begrenzte Wasserversorgung der Weiher. Auf der Ostseite der Frankenalb liegen sie im Regenschatten und bekommen lediglich 620 mm Niederschlag ab.
Trotzdem produziert der Aischgrund rund 1.200 Tonnen Karpfen, der weit über die Region hinaus berühmt geworden ist. Bayern produziert insgesamt nur 6.000 Tonnen, so dass mehr als jeder sechste bayerische Karpfen aus dem Aischgrund stammt.
Die EU hat den Aischgründer Karpfen wegen seiner Besonderheit als geschützte geografische Angabe (g.g.A.) am Montag eingetragen.
Roland Krieg