„Euer Essen ist sehr gut“

Ernährung

Korea baut Food Cluster für Asien

Man muss die Weltkarte nur in die richtige Position bringen. Nicht Europa in die Mitte, sondern einmal Korea. Dessen herausragende Lage zwischen Japan und mehreren Millionenstädten in China fokussiert die Vision der Ernährungsindustrie auf neue geografische Blickwinkel. Die Region Saemangeum gilt als die kulinarischste Region der Republik Korea. Besucher sagen immer wieder: „Euer Essen ist sehr gut!“, so Jun-Suk Lee, Direktor der EU-Handelskammer in Korea zu Herd-und-Hof.de. Kein Wunder also, dass dort im Süden von Korea der ehrgeiziger Plan eines „Korean National Food Cluster“ entstanden ist.

Forschung und Entwicklung für Asien
In diesem Jahr wurde der Ort für den Ernährungscluster festgelegt und die Bodenbeschaffungsanalysen sind fertig. Im Juni 2010 liegt das Design vor und Ende des Jahres beginnen die ersten Baumaßnahmen. Drei Jahre später sollen die ersten Investoren rund um Gunsan einziehen können und auf der Kölner Anuga hat das Agrarministerium den ersten Workshop für Investoren aus Deutschland abgehalten.
Korea hat mehr zu bieten als Ginseng, Kimchi, das traditionelle Kohlgericht und Algensuppe. Wegen des Weltbevölkerungswachstums verschiebt sich der Schwerpunkt des weltweiten Nahrungsmarkets in die asiatische Pazifikregion. Wurden dort 2003 ein Drittel der weltweit 3,5 Billiarden US-Dollar im Ernährungsgewerbe umgesetzt, so werden es 2020 rund 40 Prozent des Umsatzes von 6,4 Billiarden Dollar sein. Solche Veränderungen brauchen neue Forschung und neue Produkte. Jun-Suk Lee sieht gerade durch die traditionelle koreanische Medizin viele Ansätze für eine Produktentwicklung, wie sie beispielsweise im neuen Cluster umgesetzt werden kann.
So baut der 7-Jahres-Plan der Koreaner bereits für die Zukunft vor.

Der Masterplan
Bis 2015 werden knapp 400 Hektar Land zu einem Industriekomplex ausgebaut werden. 283 Hektar sind landwirtschaftliche Nutzfläche und davon sollen modernste Gewächshäuser einen Teil belegen. Jeweils eine halbe Milliarde südkoreanische Won stellen der Staat und dir Region für das Budget zur Verfügung. Angelockt werden Investoren durch zinsvergünstigte Darlehen und Subventionen für jeden neuen Arbeitsplatz. 48.000 Arbeitsplätze sind für 2015 vorgesehen.
Der Cluster will weltweit führend im Bereich der Ernährungsforschung werden, wobei die regionalen Produkte eine gute Ausgangsbasis bieten. Schwarzer Knoblauch beispielsweise habe die gleichen funktionalen Fähigkeiten wie sein heller Bruder, schmeckt aber nicht nach Knoblauch und könne daher für viel mehr Menschen Nahrungsbestandteil werden.
Kimchi ist fermentierter Kohl und die Koreaner daher führend in der Technologie der Fermentationsprozesse.
Neben dieser Grundlagenforschung sollen sich neue Geschäftsfelder etablieren die in Pilotanlagen neue Ideen bis zur weltweiten Marktreife weiterentwickeln können. Damit das erfolgreich wird, soll eine Plattform für weltweite Geschäftskontakte entstehen und ein Ausbildungszentrum, dass die Fähigkeiten in diese Richtung unterstützt.

roRo

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