Familienbetriebe gegen Welthunger
Ernährung
Welternährungstag
Anfang Oktober hat der UN-Welthungerbericht eine leichte Verbesserung der Situation festgestellt. Dennoch hungert noch jeder achte Mensch [1].
Die Ergebnisse des Berichtes haben der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft, die afrikanische Nichtregierungsorganisation INADES und Misereor zum Anlass genommen, die Bundesregierung am heutigen Welternährungstages zu einem Kurswechsel in der Förderpolitik vorzunehmen: Statt auf symbolische Partnerschaften mit dem Agribusiness zu setzen soll die neue Bundesregierung mindestens 10 Prozent ihrer Entwicklungsgelder in bäuerliche Landwirtschaft investieren.“ Die ländlichen Kleinbauern erhalten nur den geringsten Teil der öffentlichen Fördermittel.
Familienbetriebe sind nach Francis Ngang von INADES die Basis der Welternährung. Ihnen wurde in den vergangenen 30 Jahren das Wirtschaften aber erheblich erschwert. Sie sind gegen Handelsliberalisierungen für Auslandsprodukte chancenlos, sie haben keinen Zugang zu Krediten und zur Lagerhaltung. Weil Forschung privatisiert wurde, stehen sie kaum noch im Fokus der Wissenschaft.
Die alte Bundesregierung hatte das „Primat der Förderung kleinbäuerlicher Landwirtschaft“ angedacht. Es muss von der neuen Regierung mit einer Verpflichtung, ihnen zehn Prozent der Gelder zukommen zu lassen, weiter entwickeln.
Familienbetriebe können ohne teure Betriebsmittel ihre Erträge mehr als verdoppeln, erläuterte Felix Prinz zu Löwenstein vom BÖLW. Das erfordert Investitionen in lokale Märkte, Infrastruktur und in Beratung.
Lesestoff:
[1] UN-Welthungerbericht: Verbesserungen nicht einheitlich
roRo