FAO ruft zur Hilfe für den Jemen auf

Ernährung

Hungersnot im Jemen vergrößert sich

Nahrungsmittelhilfe und Hilfe zur Eigenproduktion sind zwei Bausteine, die eine größere Hungerskatastrophe im Jemen verhindern könnten. Mit 17 Millionen Menschen leben zwei Drittel der Bevölkerung in Ernährungsunsicherheit, teilt die UN-Organisation FAO am Dienstag mit. Grund ist der andauernde Gewaltkonflikt. Schon im letzten Jahr sank die Lebensmittelproduktion um 38 Prozent.

Die FAO ist vor Ort und managt die Nahrungsmittelhilfe. Die Organisation hat bereits mehr als 300.000 Hungernde in diesem Jahr erreicht. Dazu gehört auch ein Impfprogramm für Nutztiere. Lokale Lebensmittel sind für die Menschen erschwinglich, während importierte Ware zu teuer ist.

Eine vergessene Krise

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller sagte auf der Geberkonferenz in Genf: „Im Jemen wütet eine vergessene Krise: Der Krieg hat neben dem Leid auch den Hunger gebracht. Ohne sofortige Hilfe der internationalen Gemeinschaft sind Millionen Menschen akut von Hunger bedroht.“

Die EU hat in Genf eine Soforthilfe in Höhe von 116 Millionen Euro zugesagt. Diese setzen sich aus 46 Millionen für Humanitäre Hilfe und 70 Millionen für den Aufbau einer Eigenversorgung zusammen.  EU-Kommissar für Humanitäre Hilfe Christos Stylianides bedauert: „Zivilisten zahlen den höchsten Preis für die Gewalt, inklusiver der Helfenden, was immer wieder vorkommt.“ Seit Ausbruch der Krise 2015 hat die EU mit Institutionen im Golfgebiet mehr als 225 Millionen Euro für den Jemen verausgabt.

Der deutsche Beitrag für das Welternährungsprogramm beläuft sich auf 105 Millionen Euro. Davon stammt die Hälfte aus dem Bundesentwicklungsministerium. Die deutsch-jemenitische Zusammenarbeit hat in den vergangenen Jahren für mehr als 2,4 Millionen Menschen Zugang zu sauberem Wasser gesichert.

Roland Krieg

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