Fenchel auf Erholungskurs

Ernährung

Fenchel in Kuchen, Brot und Salat

Für die einen ist Fenchel ein Gemüse, für die anderen ein Kraut. In der konventionellen Landwirtschaft ist Fenchel eher ein Nischenprodukt, im Ökolandbau hingegen ein fester Bestandteil. Bio-Fenchel ist im Supermarkt beliebt, weil er einfach im Handling ist und im Regal lange hält, argumentiert die Zentrale Markt- und Preisberichtsstelle ZMP.

Riecht wie Heu
Fenchel können die Verbraucher das ganze Jahr über kaufen. Die Hauptangebotsmonate sind aber Juli bis November, wobei im September und Oktober der heimische Freilandfenchel zu haben ist. Die Pflanze ist ein zweijähriger Doldenblütler mit gefiederten Blättern und ist schon in der ägyptischen Frühzeit bekannt gewesen. Die Lateiner nennen den Fenchel Foeniculum vulgare und beziehen sich dabei auf den typischen Heugeruch (foenum – Heu). Der reife Fenchel wird auf dem Feld gemäht, getrocknet und gedroschen. Diese Qualität heißt „Strohfenchel“. Werden ausgewählte Fruchtstände ausgeschnitten, ausgekämmt sagen die Experten, dann wird die Ernte als „Kamm- oder Traumelfenchel“ verkauft.
Die zarten Blätter der Pflanze eigenen sich fein geschnitten als Zutat für Tomaten- oder Kopfsalat.
Übrigens, weiß der aid infodienst: „römischer“ oder „kretischer“ Fenchel stammt aus Südfrankreich.

Hauptanbaugebiet ist die Pfalz
In 2003 haben die deutschen Bauern lediglich 3.500 Tonnen Fenchel vermarktet. Ein Jahr später waren es gut 1.000 Tonnen mehr. Zwei Drittel der heimischen Ernte kommt aus der Pfalz und es werden immer mehr. Importe aus Italien und Spanien werden zurückgedrängt, weil die Anbausaison verlängert werden konnte. Der Bio-Fachhandel bringt den ersten Fenchel bereits im Mai in den Handel und erst im Dezember werden die letzten Reste aus den Kühlhäusern entnommen.
2005 gab es aber Probleme mit dem Preis. Weil der September kalt und feucht gewesen ist und der Oktober dann sehr sonnig, kamen verschiedene Erntesätze zusammen und überschwemmten den Markt. Die Preise sanken mit rund 1,75 Euro je kg unter das langjährige Mittel von 1999 bis 2004.
Der lange Winter und das nass-kalte Frühjahr 2006 haben den deutschen Fenchel nur langsam in den Markt gebracht. Da aber der Lebensmitteleinzelhandel sehr stark nachfragte, konnten die Bauern hohe Preise erzielen. Die ZMP sieht für den Rest des Jahres trotz saisonaler Preisschwankungen den Fenchel stabil. Bio-Fenchel ist zwischen 35 und 65 Prozent teurer als konventioneller. Im letzten Jahr konnte der Bio-Bonus mit durchschnittlich 55 Prozent einen recht hohen Mehrwert erzielen.

roRo

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