Fett macht fett

Ernährung

Gesicherte Erkenntnisse über Dickmacher Nummer 1

Kaum etwas ist im Zusammenhang mit Essen oder Diäten so heiß diskutiert wie das Thema "Fette". Geworben wird überall mit scheinbarem Königswissen. Von "Fit ohne Fett" bis "Fit mit Fett" reicht die Palette in Werbung und Medien. Ein Grund mehr, dass sich die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) in den vergangenen Monaten mit der gesamten Bandbreite der Fette beschäftigt hat. Auf dem diesjährigen DGE-Symposium, Ende September in Bonn, stellte Prof. Peter Stehle nicht ohne Stolz fest: "Wir haben nun Leitlinien für Fette erarbeitet, um endlich Evidenz zu schaffen". Der DGE-Präsident stellte heraus, dass die jahrelangen Vermutungen, was "gutes", bzw. "schlechtes" Fett angeht, jetzt einer gesicherten Erkenntnis gewichen sind.

Auf das Fettsäuremuster achten
Zweifelsfrei erwiesen ist nach Prof. Günther Wolfram zum Beispiel, dass die Gesamtfettzufuhr keinen Einfluss auf Herz-Kreislauf-Krankheiten hat, wohl aber, wenn man sich die einzelnen Fettsäurenarten anschaut. "Klar ist, dass gesättigte und trans-Fettsäuren das Risiko einer Herz-Kreislauf-Krankheit erhöhen, langkettige n-3 Fettsäuren aber das Risiko senken", so Wolfram und fügte gleich praktische Beispiele für Lebensmittel mit hohem Gehalt der "guten" Fette an: Raps-, Walnuss- oder Leinöl sowie Fisch und Fischprodukte.

Ganz simpel: Fett ist energiereich
Einfach ist auch die Frage "Machen Fette dick?" zu beantworten. Ja, tun sie und die Begründung ist einfacher als man denkt: Studien haben ergeben, dass das Gefühl satt zu sein ganz einfach über den Dehnungsreiz des Magens bestimmt wird, egal was gegessen wird. Entscheidend für das Körpergewicht ist dementsprechend vor allem, was gegessen wird, also der Energiegehalt der Mahlzeit. Ist das Essen fettreich, nimmt man viel Energie (= Kalorien) zu sich. Bei fettarmen Mahlzeiten ist die zugeführte Kalorienzahl entsprechend niedriger. Ein tragfähiges System, sein Gewicht über Jahre hinweg mindestens zu halten, ist laut Wolfram nicht "FdH", sondern soviel essen wie man möchte, aber eben fettreduziert (mehr Obst und Gemüse).
Die einfachste Möglichkeit, Fett zu sparen, ist entsprechend den Empfehlungen der DGE fettarme Varianten bei tierischen Lebensmitteln auszuwählen und den Verzehr von pflanzlichen Lebensmitteln, die weniger Fett, kein Cholesterin und eine günstigere Fettsäurenzusammensetzung enthalten, zu steigern.
Die Leitlinien der DGE für Fette sind in Kürze unter www.dge.de, Rubrik "Wissenschaft" verfügbar

Harald Seitz, aid infodienst

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