Fleisch belastet die Umwelt
Ernährung
Ein Kilo Fleisch oder 250 Kilometer Autofahrt?
Ein Kilo Fleisch verursacht mehr Treibhausgase als eine dreistündige Autofahrt. Das haben japanische Wissenschaftler des Instituts für Tierhaltung und Grünlandwissenschaft in Tsukuba, Japan berechnet.
Nur einen Teil der Kette betrachtet
Bei ihren Berechnungen hat das Team um Akifumi Ogino die Kälberaufzucht, die gesamte Haltung, Fütterung und einige Transportwege berücksichtigt. Damit konnten die Wissenschaftler eine Bilanz für die Klimaerwärmung durch Tiermast berechnen.
Die Herstellung von einem Kilo Fleisch erzeugt danach 36,4 kg Kohlendioxid. Zusätzlich setzt es ein Düngeräquivalent von 340 Gramm Schwefeldioxid und 59 g Phosphor frei. Die Herstellung verbraucht 169 Megajoules Energie. Das entspricht einer Belastung mit Treibhausgasen, die vergleichbar einer 250 km langen Fahrt mit einem durchschnittlichen europäischen Auto ist – und verbraucht soviel Energie, die eine 100 Watt-Birne 20 Tage lang ununterbrochen brennen lässt.
Die Prozesskosten entsprechen den japanischen und berücksichtigen keine zusätzlichen Aufwendungen für die Betriebsinfrastruktur ein. Auch der Transport des verpackten Fleisches ist noch nicht berücksichtigt.
Der meiste Treibhausgasanteil stammt vom Methan aus der Wiederkäuerverdauung, während die Düngerbestandteile aus der Gülle kommen. Zwei Drittel der aufgewendeten Energie werden für den Futtertransport aufgewandt.
Eine Bilanzverbesserung von sechs Prozent könne nach Angaben der Autoren die Verkürzung des Zwischenkalbeintervalls um einen Monat erzielen. Ökologisch gehaltenes Mastvieh, dass mit wiederkäuergerechtem Grass und nicht mit energiereichem Futter gemästet wird, erzeugt 40 Prozent weniger Treibhausgase und verbraucht 80 Prozent weniger Energie.
Lesestoff:
Der Original Artikel ist im Animal Science Journal erschienen: Band 78; S. 424; DOI:10.1111/j.1740-0929.2007.00457.x
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