Gammelfleisch in Niedersachsen

Ernährung

Gammelfleisch: Funktionieren die Lebensmittelkontrollen?

Erneut gibt es einen Gammelfleischskandal in Deutschland. Nach Berichten des ARD-Magazins Plusminus wurde gezielt vergammeltes mit gutem Fleisch vermischt und verkauft. Von 400 Tonnen Ware pro Woche aus Bad Bentheim in Niedersachsen ist die Rede.

Wenn sich das bewahrheitet, dann gibt es zwei Skandale. Einmal den des Gammelfleisches und zweitens den der fehlenden Kontrollen, die doch in den vergangenen Jahren nach diversen Gammelfleisch- und Pferdefleischskandalen die letzten Lücken geschlossen haben sollten.

Gerd Billen vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) stellt klar: „Die amtliche Lebensmittelkontrolle hat nicht funktioniert!“ Denn ausgerechnet Mitarbeiter, heute Whistleblower genannt, haben das grüne Fleisch in der Geflügelwurst erst öffentlich gemacht.

Der vzbv fordert eine längst überfällige Reform der Lebensmittelüberwachung und ein bundeseinheitliches Transparenzsystem zur Veröffentlichung von Kontrollergebnissen: „Wie viel Tonnen Gammelfleisch muss Deutschland noch essen, bis Bund und Länder endlich nötige Reformen auf den Weg bringen?“, fragte Billen schon vor Ausstrahlung der Sendung.

So genannte „Task Forces“ als interdisziplinäre, spezialisierte und überregionale tätige Kontrollteams sollen den Firmen auf die Finger schauen. Zudem müsse ein einheitliches Auditierungssystem her, das in allen Bundesländern einheitliche Standards vorgibt.

Roland Krieg

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