Gegessen wird, was sichtbar ist
Ernährung
Warum das EU-Schulfruchtprogramm hilfreich ist
In einer fünfjährigen Studie hat die Universität Wageningen in den Niederlanden die Gründe herausgearbeitet, warum das EU-Schulfruchtprogramm hilfreich ist. Kinder sollten bis zum 8. Lebensjahr täglich 150 Gramm Gemüse und 1,5 Portionen Obst für eine ausgewogene Ernährung zu sich nehmen. Bis zum 13. Lebensjahr stehen dann 200 Gramm Gemüse und zwei Portionen Obst auf dem Speiseplan.
Doch wie in anderen Ländern auch, verzehren nicht alle Kinder die empfohlene Menge. Lediglich ein Prozent der niederländischen Kinder kommt auf das vollständige Gemüse- und nur fünf Prozent auf das vollständige Obstvolumen. Zur Schließung dieser Lücke gibt es das Schulfruchtprogramm, in dessen Rahmen Obst- und Gemüseportionen im Schulalltag angeboten werden. Die Wirkungen auf den Verzehr hat die Ernährungsexpertin Els Van Coeverden in einer 5-jährigen Studie untersucht.
Geschmack entwickeln
Das Fazit: Das Schulfruchtprogramm ist hilfreich. Eine der Hauptgründe ist das sichtbare Angebot für die Kinder. Verschiedene Sorten Obst und Gemüse zu sehen, ermöglicht den Kindern diese auch einmal zu testen. Dennoch muss ein neuer Geschmack einer bis dahin unbekannten Obst- und Gemüsesorte durch wiederholtes probieren entwickelt werden. Das Schulfruchtprogramm der EU informiert Kinder und Eltern nicht nur generell über eine gesunde Ernährungsweise, sondern erreicht durch das wiederholte Angebot auch das Ausprobieren von Obst und Gemüse.
Die Schulen berichten, dass Schüler bei Teilnahme an den Programmen mehr und neue Sorten verzehren und diese Verhaltensweise auch außerhalb des Schulhofes mitnehmen. In den Niederlanden hat mit mehr als 5.000 Grundschulen über die Hälfte aller Grundschulen schon mindestens einmal am Schulfruchtprogramm teilgenommen. Gerade läuft die Bewerbung für das neue Schuljahr, in dem 2.600 Grundschulen, ihre Schüler mit Obst und Gemüse versorgen.
Roland Krieg