Gesund ernähren im Alter
Ernährung
„Die Gesellschaft des langen Lebens“
Der demografische Wandel führt mit dem Begriff der
Überalterung eine negative Wortprägung mit sich. Schöner klingt es, wenn von
der Gesellschaft des langen Lebens“ gesprochen wird. Die Wortschöpfung von
Prof. Dr. Ursula Lehr beschreibt den Sachverhalt auch viel treffender. Altern
ist keine Krankheit, viele Menschen suchen sich beruflich und privat auch nach
dem 50. Lebensjahr noch neue Beschäftigungen. Voraussetzung: Gesundheit.
Ernähren und bewegen
Ernährung und Bewegung sind zwei Ansatzpunkte, die
ältere Menschen bis ins hohe Alter aktiv bleiben lassen. „Fit für 100“ ist so
ein Projekt, das Prof. Lehr beschreibt. Ein bis zwei Wochen „Musik mit Bewegung“,
Gewichte an den Handgelenken und Füßen, wirken nachweisbar gegen Muskelabbau.
Die Gelenke bleiben fit und die Sturzgefahr verringert sich. Mancher hat es
schon vom Rollstuhl zurück an den Rollator geschafft, erläutert die Vorsitzende
der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisation (BAGSO).Anfangen kann man aber schon früher. Zu Gast in einem
Senioren-Tagungszentrum in Berlin-Friedrichshain war am Dienstag Dr. Gerd
Müller, Parlamentarischer Staatssekretär aus dem Bundesministerium für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV). Mit einem Schrittzähler versehen
überprüft Dr. Müller seine Tageschrittleistung. Mit moderatem Sport, qualitativ
bemessen. 30 Minuten am Tag reichen aus, ohne das man ins Schwitzen kommt.
Das zweite Standbein für gesundes Altern ist die
Ernährung. Bis zum Alter von 80 Jahren haben die Menschen 100.000 Mahlzeiten
genossen. So oft haben sie sich entschieden, was sie essen und wie viel sie
essen, erläuterte Dr. Müller.
Künftig müsse das Zusammenleben der Generationen wieder
stärker hervorgehoben werden, betonte Dr. Müller. Das 4-Generationen-Modell habe
mehr Zukunft als „Vereinsamung“ und „Versingelung“. Dafür müsse die Welt auch
für die älteren Menschen wieder lebbar gestaltet werden.
Mit-Mach-Box
In diesem Kontext wurden die ersten Mit-Mach-Boxen für Multiplikatoren
überreicht. Die Geschichte begann mit den Aktionen des
Bundesland-wirtschafts-ministeriums im Jahre 2003. „Fit im Alter“, die Deutsche
Gesellschaft für Ernährung und die Verbraucherzentralen der Bundesländer
trieben das Thema voran, erläuterte Prof. Lehr. Die 1946 gegründete BAGSO kam
vier Jahre später hinzu. Das Dach „in Form“ aus dem Jahr 2008 hat ein Jahr
später auch das Seniorenthema aufgenommen. Bis dahin hatte die BAGSO aus vielen
Beratungsgesprächen Erfahrungen gesammelt, das Wissen in gebündelte Form zu
bringen.
Die Mit-Mach-Box besteht aus drei Ordnern für Wissen,
Bewegung und Ernährung. Bei 52 Themenbereichen kann ein Jahr lang jede Woche
ein Thema besprochen und bespielt werden, um einen Effekt zu erzielen, der über
einen einzelnen Vortrag oder über ein gemeinsam gestaltetes Frühstück hinaus
geht.
Die Box richtet sich an Multiplikatoren mit über 1.000
Seiten und kostet 20 Euro.
Lesestoff:
Die Mit-Mach-Box kann bei der BAGSO bestellt werden: http://projekte.bagso.de/fit-im-alter/startseite.html
UGB-Fachtagung „Ernährung 50+“
1.000 Schritte sollst Du tun
Roland Krieg (Text und Fotos)