Gesunde Ernährung wollen alle

Gesunde Ernährung nach Parteicouleur

Der Bundestagsausschuss für Ernährung und Landwirtschaft hatte drei Anträge zur gesunden Ernährung zu beraten. Die Regierungskoalition fordert „Gesunde Ernährung stärken – Lebensmittel wertschätzen“, die Grünen fordern „Gute Lebensmittel für eine gesunde Ernährung“ und Die Linke bleibt knapp: „Gute Ernährung für alle.“ Nur weil niemand „schlechte Nahrungsmittel“ einforderte wurden die Anträge nicht zusammen für gut befunden, sondern nach Parteimehrheit goutiert. Zwischen all den guten Wünschen soll der Bundestag „Gute Lebensmittel für eine gesunde Ernährung“ und „Gute Ernährung für alle“ ablehnen.

Die Koalition setzt auf Prävention, Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und Reduzierung der Lebensmittelabfälle. Die Linken fordern zusätzlich eine Nährwertampel und Verbesserungen beim Verbraucherinformationsgesetz. Bündnis 90/Die Grünen setzen zudem noch auf Regionalvermarktung und wehren sich gegen das Klonen.

Die nahezu deckungsgleichen Anträge mit wirklich gemeinsamem Ziel sind im Detail eben doch nicht konform für einen parteiübergreifenden Konsens. CDU und CSU sehen Unterschiede im Weg der Verwirklichung. Die Sozialdemokraten wollen die Lebensmittelindustrie in die Pflicht nehmen und Reduktionsstrategien für Zucker, Fett und Salz in Fertiggerichten in Angriff nehmen. Die Linke und die Grünen bezweifeln, dass die Lebensmittelindustrie freiwillig ins Boot steigt. Die ersten wollen den Verbraucher mit der Nährwertampel stärken, die letzteren wollen Regionalprodukte fördern.

„Same, same, but different“

Roland Krieg