Gesunder Geist durch gesunden Darm?

Ernährung

Neurowissenschaft trifft Mikrobiologie

Mens sana in corpore sano. Den gesunden Geist im gesunden Körper zu finden, heißt sich anstrengen zu müssen. Doch möglicherweise haben amerikanische Wissenschaftler einen bequemeren Weg gefunden: Mens sana in intestino sano! Probiotische Bakterien gelten als die „Guten“ und man sagt ihnen nach, sie unterstützen die Darmfunktion. Doch möglicherweise sorgt ein gesunder Darm auch für einen gesunden Geist?

Glückssignale aus dem Darm?

Diese These vertritt Prof. Mark Lyte von der Texas Universität der Gesundheitswissenschaften. Möglicherweise können Neurochemikalien wie Dopamin und Serotomin, die als Glückshormone in Molkereiprodukten und Schokolade zu finden sind, von probiotischen Bakterien hergestellt werden und wirken sowohl auf die Darmflora als auch auf das geistige Wohlbefinden positiv.
Es gebe genug Hinweise, dass es eine Beziehung zwischen der Mikroflora im Darm und dem Nervensystem gibt, so Prof. Lyte. So haben Versuche bei Mäusen gezeigt, dass Serotonin im Blut über den Darm dorthin gelangt.
Milchsäurebakterien und Bifidobakterien sind übliche Probiotika, könnten Neurotransmitter im Darm produzieren und in den Blutkreislauf bringen. Damit würden die Probiotika auch externe Effekte bis hin zu Verhaltensänderungen bewirken können.
Dr. Gregor Reid von der Ontario Universität
unterstützt die Idee von Mark Lyte. Er schreibt, dass Mikroben in gegorenen Lebensmitteln Neurotransmitter produzieren können. „Könnte eine Behandlung von Menschen mit mentalen Störungen über eine Darmbehandlung abgebildet werden? Lebensmittel für den Geist“, resümiert Reid.

Lesestoff:
Lyte. M, “Probiotics function mechanistically as delivery vehicles for neuroactive compounds: Microbial Endocrinology in the design and use of probiotics” BioEssays, Wiley-Blackwell, July 2011, DOI: 10.1002/bies.201100024
Reid. G, “Neuroactive probiotics”, BioEssays, Wiley-Blackwell July 2011, DOI: 10.1002/ bies.201100074

roRo

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