Gewichtsabnahme und Hunger

Ernährung

Das Hungerhormon Ghrelin

Hunger, nicht als andauernder Mangel an Nahrung verstanden, ist das Gefühl etwas Essen zu wollen und unterscheidet sich gegenüber dem Appetit, der Lust auf eine bestimmte Mahlzeit  oder ein bestimmtes Nahrungsmittel hervorruft. Appetit und Hunger werden oft durch ein Aroma ausgelöst. Der Gegenspieler des Hungers ist der steigende Sättigungsgrad, der allein schon vom Kauen und Schlucken hervorgerufen wird. Dafür sorgen eine gesteigerte Speichel- und Magensaftproduktion. Volumen und Gewicht einer Nahrung bestimmen die Ausdehnung des Magens und rufen physikalische Sättigung hervor. Daher sind Ballaststoffe und wasserreiche Lebensmittel sättigend. Dieses Gefühl hält umso länger an, desto länger die Nahrung im Magen verweilt.

Gewichtsabnahme

Nach einer Gewichtsabnahme können Hunger und Appetit ansteigen und werden Sättigungs- und Völlegefühl kleiner. Dadurch steigt die Konzentration des so genannten Hungerhormons Ghrelin an, wie die Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET) aus Frankfurt diese Woche schreibt. Die verschiedenen Sättigungs- und Verdauungshormone wie beispielsweise Cholecystokinin nehmen in ihrer Konzentration ab, wie Julia Nicole DeBenedictis in einer neueren Arbeit beschreibt [1]. Häufige Diäten führen vermutlich zu einem dauerhaft hohen Grehlin-Spiegel, weshalb sie häufig abgebrochen werden.

Diese Effekte sind als Anpassung des Körpers an ein niedrigeres Körpergewicht zu verstehen und halten in Abhängigkeit vom Ausgangsgewicht sowie der Stärke der Gewichtsabnahme an. Das kann bis zu 62 Wochen sein, wie Beate Fessler in einem Artikel von diesem März schreibt [2].

Ketogene Ernährung hilft

Offenbar führt eine ketogene Ernährung bei einer Gewichtsabnahme nicht zu einem ansteigenden Ghrelin-Gehalt. Unter einer ketogenen Ernährung verstehen Ernährungsmediziner eine Low-Carb-Diät, bei der maximal fünf Prozent der Nahrungsmenge aus Kohlenhydraten besteht. Die „Atkins-Diät“ ist einer der bekanntesten Formen. Mit einem geringeren Ghrelin-Spiegel sinken Appetit- und Hungergefühl, was auf die Wirkung von Ketonköpern zurückgeführt wird. Dazu zählen beispielsweise Beta-Hydroxybuttersäure [3].

Lesestoff:

https://fet-ev.eu/

[1] DeBenedictis J: https://academic.oup.com/jcem/article/105/7/e2538/5821263

[2] Fessler B: https://www.springermedizin.de/foko-2021/allgemeine-gynaekologie/pflanzlich-basierte-kost-ist-gesund---wenn-sie-gegessen-wird-/18974154

[3] Deemer S: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0271531719309376?via%3Dihub

roRo

© Herd-und-Hof.de Nutzungswünsche: https://herd-und-hof.de/impressum.html

Zurück